GRÜNE Suderburg zum Daller Weg

Für und Wider in Sachen „Ausbau des Daller Weges zwischen Hösseringen und Unterlüß“ haben die GRÜNEN der Samtgemeinde Suderburg auf ihrem letzten Treffen erörtert. Grundsätzliche Kritik wurde an den Verlautbarungen von CDU und SPD geäußert, die eine Diskussion in Gang setzen, obwohl es keinerlei finanzielle Grundlage für einen möglichen Ausbau des Weges gibt. Es entsteht der Eindruck, dass hier eine Scheindiskussion entfacht wurde, um sich pressewirksam positionieren zu können, jedoch ohne eine echte Aussicht auf Umsetzung der Maßnahme in einem überschaubaren Zeitraum.

Die Suderburger GRÜNEN sind nach Abwägung verschiedener Argumente zu der Auffassung gekommen, dass ein Ausbau des Daller Weges nicht zu befürworten ist. Hier die Gründe:

1. Es hat sich in den vergangenen Jahren ein enormer Sanierungsstau im Bereich der bereits vorhandenen Straßen aufgebaut. Die Kommunen sind damit nach wie vor finanziell überfordert. Insofern halten wir es nicht für richtig, eine weitere Straßenbaumaßnahme in Gang zu schieben, die lediglich eine Abkürzung zwischen Unterlüß und Hösseringen herbeiführt. Darüber hinaus ist die finanzielle Belastung mit dem Bau nicht erledigt, eine weitere zu unterhaltende Straße bedeutet dauerhafte Belastungen.

2. Wir folgen den Argumenten der Naturschützer und möchten das große zusammenhängende Waldgebiet, in dessen Randlage das Museumsdorf Hösseringen liegt, erhalten. Hier befindet sich eines der selten gewordenen Rückzugsgebiete für den Waldkauz.

3. Statt auf den Ausbau des individuellen Automobilverkehrs möchten wir touristisch auf Alternativen setzen. Falls Geld in die Hand genommen wird, dann sollte man besser in E-Bike-Ausleihstationen investieren, etwa als kommunale Netzwerk-Initiative mit mehreren Partnern (auf jeden Fall Suderburg, Unterlüß, Uelzen, Celle) und Stationen an den Bahnhöfen mit Ausleih- und Rückgabemöglichkeiten schaffen, für Autoanreisende könnten „Park & rent a bycycle“-Zonen eingerichtet werden.

4. Das Museumsdorf Hösseringen würde von der Abkürzung sicher profitieren, jedoch nicht in hohem Maße. Wenn Geld in die Hand genommen wird, um das Museumsdorf zu unterstützen, dann wäre dieses an anderen Stellen sehr viel sinnvoller einzusetzen, beispielsweise in den Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit. Gute überregionale Werbung würde mit Sicherheit mehr Gäste ins Museumsdorf bringen, als eine spontan wahrgenommene Abkürzung. Darüber hinaus ist es gerade die idyllische Lage, die das Museum auszeichnet und die werbemäßig genutzt werden sollte. (Historischer Waldbestand Schootenwald, Daller Weg als alter Heideweg). Nicht zuletzt könnte auf dem Suderburger Kreisel eine auffällige Figur installiert werden, die auf das Museum hinweist, und an der A7 fehlt eine Ausschilderung. Das sind Maßnahmen, die sehr viel weniger kosten, als der Bau einer Straße.

Wir möchten aber auch festhalten, dass es Gründe gibt, die für einen Ausbau sprechen: Pendler könnten von der Abkürzung nicht nur zeitlich profitieren, sondern durch die kürzere Strecke auch den CO2-Ausstoß vermindern. Möglicherweise könnten die Bauplätze in der Samtgemeinde Suderburg durch die direkte Anbindung an den Landkreis Celle besser vermarktet werden. Und schließlich kämen einige Spontanbesucher mehr ins Museumsdorf.

Christine Kohnke-Löbert

Siehe auch: Politik im Wald verirrt

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