Im Landkreis Uelzen kommt es beim Bau des kreisweiten Glasfasernetzes zu einer erneuten Verzögerung. Das ergibt sich aus einem aktualisierten Bauzeitenplan, auf den sich vor wenigen Tagen der Landkreis Uelzen und das durch ihn beauftragte Tiefbauunternehmen „Fonbud“ nach intensiven Gesprächen geeinigt haben.
Der Landkreis hatte auf diese Gespräche gedrungen, nachdem sich weitere Verzögerungen abzeichneten. In Rahmen der Verhandlungen forderte das Unternehmen eine Verlängerung der Bauzeit bis Ende Dezember 2022 und darüber hinaus eine konjunkturbedingte Erhöhung der Baupreise.
Als Ergebnis wurden durch das Unternehmen zu zahlende Vertragsstrafen vereinbart. Weiterhin verzichtet das Unternehmen auf eine Erhöhung der Baupreise. Die Bauzeit wird nicht um sechs, sondern um vier Monate bis 31. Oktober 2022 verlängert.
Im Rahmen der Gespräche hat das polnische Unternehmen die neuerliche Verzögerung gegenüber dem Landkreis im Wesentlichen mit personellen Engpässen begründet, die in direktem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen. So habe die Pandemie nicht nur grundsätzlich die Akquise neuer Mitarbeiter erschwert, sondern insbesondere auch deren Entsendung nach Deutschland.
Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume zeigte sich enttäuscht, dass „Fonbud“ wiederholt vereinbarte Bauzeitenpläne nicht einhält. „Ich bin aber sicher, dass unser Unmut bei dem Unternehmen angekommen ist und durch die vereinbarten Vertragsstrafen ein Anreiz geschaffen wurde, um eine Fertigstellung des Projektes nun bis Oktober 2022 zu erreichen“, so Blume.
Das Abfragetool im Internetportal des Landkreises Uelzen unter https://www.wirtschaft-uelzen.de/home/glasfasernetz.aspx wird kurzfristig auf den aktualisierten Zeitplan angepasst.
Trotz der Corona-Pandemie beziehungsweise wieder steigender Infektionszahlen wird stetig am Glasfasernetz gearbeitet. Inzwischen sind 10.000 Hausanschlüsse tiefbauseitig fertiggestellt, mehr als 5.000 Kunden sind bereits online. Von den insgesamt zu bauenden 1.400 Kilometern Tiefbau sind bereits 86 Prozent der entsprechenden Arbeiten abgeschlossen.
Der Glasfaserausbau im Landkreis wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und das Land Niedersachsen gefördert. Projektträger des Bundesförderprogramms ist die „ateneKom“. Zudem wird die Infrastrukturmaßnahme über die NBank finanziert, die sowohl den Landeszuschuss abwickelt als auch eigene Darlehen bereitstellt.
Es hat lange gedauert. Über die Gründe dafür lässt sich bestimmt gut streiten.
Nun aber funktioniert das Glasfasernetz fantastisch, zumindest bei uns hier in Hösseringen. Einige Wochen hatten wir die Bauarbeiter direkt vorm Haus, am Verteilerkasten, und darüber hinaus hier im Haus und Garten, für unseren eigenen Anschluss.
Nun, wie bei Bauarbeitern allgemein üblich, gab es ein paar weggeworfene Zigarettenkippen, die ich jedoch gern selbst aufgesammelt und entsorgt habe.
Ansonsten machten die polnischen Teams permanent einen hervorragenden Eindruck. Fleißig und mit gutem Ergebnis, soweit ich das beurteilen konnte. Alle Spuren wurden hinterher akurat beseitigt, und sogar neuer Rasen gesäht.
Im Haus waren sämtliche Facharbeiter schnell, kompetent, äußerst höflich und der Sprache ausreichend mächtig.
Kaum vorstellbar, dass die Ursache der jahrelangen Verzögerung auf Seiten der Firma Fonbud zu suchen sein soll.
Von mir Respekt und Dank nach Polen!
Wir in Deutschland sollten uns die Frage gefallen lassen, warum wir das offenbar nicht selbst zu dem Preis können, bzw., ob ein geringerer Preis für ausländische Firmen tatsächlich gerechtfertigt ist?
Unsere Wertvorstellungen für die Welt, schon klar. Dann aber nehmen wir für den heimischen Ausbau natürlich die bestmöglichst auszubeutenden Arbeiter, und schimpfen noch hinterher.
Kein Wunder eigentlich, dass wir in Polen nicht den besten Ruf genießen, oder?