Aus dem Bürgermeisteramt 10/12

Die Termine im Oktober waren von Gegensätzlichkeiten geprägt. Samstags Besuch beim SoVD, der im „Carpe Diem“ mit über 50 Besucherinnen und Besuchern das Erntedankfest feierte. Bis zu diesem Nachmittag habe ich gedacht, Bingo gebe es nur im Fernsehen mit dem dicken Bingo-Mann. Weit gefehlt, die SoVD-Seniorinnen und Senioren spielten eifrig Bingo um attraktive Preise. Im Zeichen der Gleichberechtigung räumten zwei Männer gleich die ersten Preise gleich ab (Bügeleisen und Kaffeeservice!).

Montags darauf ein ganz anderes Thema: Mögliche Gebietsreformen. Mit den Bürgermeisterkollegen aus Eimke und Gerdau, unserem Samtgemeindebürgermeister Friedhelm Schulz und weiteren Ratsvertretern fand im schicken Tagungsraum im Uelzener Rathaus ein erstes Anbahnungsgespräch mit der politischen Spitze des Stadtrates statt. Um eines klarzustellen: Zum Redaktionsübschluss dieser Kolumne (21.10.) ist überhaupt noch nicht erkennbar, wie sich die Struktur unserer (Samt)Gemeinde entwickeln könnte. Weitere Gespräche mit unseren Nachbarsamtgemeinden und auch mit Uelzen stehen die nächsten Tage an.

Politisch sind diese Strategiegespräche für uns Ratsmitglieder wichtig und spannend. Sie gehen über die tägliche kommunalpolitische Arbeit weit hinaus. Wir müssen aber aufpassen, dass uns die ‚Fusionitis“ nicht zu sehr vereinnahmt. Im Vordergrund hat die Weiterentwicklung der Gemeinde zu stehen, es gibt viele Felder zu bearbeiten.

Als Bürgermeister kann ich unmöglich alle offiziellen Termine wahrnehmen. Daher haben mich die stellvertretenden BürgermeisterInnen wieder unterstützt.

So hat Dagmar Hillmer im Namen der Gemeinde die Seniorenkameradschaft der Samtgemeindefeuerwehren auf deren Versammlung begrüßt und war als Ehrengast auf dem Festball des Schützenvereins Hamerstorf anwesend.

Gleich zweimal war das Bürgermeisterteam in Hösseringen aktiv. Dagmar Hillmer dankte den Initiatoren und Sponsoren für die Reparatur der Wassertretanlage am Mühlenteich, ein vorbildliches Beispiel von dörflicher Eigeninitiative.

Hans-Jürgen Drögemüller begrüßte die Abordnung der Hösseringer Patenkompanie mit dem neuen Kompaniechef Hauptmann Kunze und dankte besonders Manfred Techmann, dem unermüdlichen Initiator der Patenschaft. Ich habe Hauptmann Kunze bereits bei dem Übergabeappell in Munster kennen- und schätzen gelernt.

Eine Woche ohne Auspuff mobil

Der Oktober bescherte mir ein besonderes Mobilitätserlebnis. Eine Woche lang konnte ich für den täglichen Weg nach Uelzen Mitfahrgemeinschaft, Bahn und Faltrad gegen ein nagelneues Elektroauto tauschen, eine Leihgabe einer Carsharing Firma aus Hannover. Sozusagen ein energiepolitischer Feldversuch, Elektromobilität auf dem flachen Land. Versuch gelungen, ca. 150 km Reichweite sind vollkommend ausreichend. Getankt wurde nachts an der Rasenmähersteckdose zu einem Bruchteil der Benzinkosten. Einmal habe ich auch die ‚Zapfsäule‘ von mycity am Badue in Uelzen benutzt. Elektrisch fahren ist umwerfend, so gut wie kein Motorgeräusch, und, bei Bedarf, ein unglaublich kräftiger und trotzdem geräuschloser Antritt aus dem Stand heraus. CO2-Emission 68 g/km, das entspricht dem derzeitigen deutschen Strommix. Rein rechnerisch bin ich dank meiner PV-Anlage sogar mit 0 Emmissionen gefahren. Übrigens: Eines der Suderburger Windräder kann ein Jahr lang 4000 Elektroautos versorgen mit einer Fahrleistung von 10.000 km.

Die Infrastruktur für Elektroautos ist noch vorsintflutlich, im Landkreis gibt es z.B. keine Schnellladevorrichtung. Wir müssen auch in Suderburg aufpassen, am Ball zu bleiben. Sonst werden die zukünftigen Elektromobilisten, dazu zähle ich auch die Zweiräder, einen Bogen um uns machen. Ich könnte mir eine Ladestation am Bahnhof gut vorstellen.

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