Studierende der Ostfalia auf Exkursion

Gewinner und Verlierer der Digitalisierung

Die Digitalisierung stellt Unternehmen im Handel und der Logistik vor neue Herausforderungen. Dies ist keine neue Erkenntnis. Doch wie reagieren die Unternehmen darauf? Unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Rafflenbeul-Schaub hatten 20 Studierende aus dem Studiengang Handel und Logistik der Ostfalia Hochschule die Möglichkeit, die Auswirkungen auf Unternehmen zu beobachten. Nach einem Zwischenstopp bei Rossmann in Burgwedel besuchten die Suderburger Studierenden Unternehmen vor allem im Umland von Berlin.

Zu den großen Gewinnern der fortschreitenden Digitalisierung gehören zweifelsohne die Online-Händler. Mit Amazon und Zalando zählten zwei Branchenriesen zu den Exkursionszielen. Beide Unternehmen konnten in den vergangenen Jahren mit einem rasanten Umsatzwachstum aufwarten. Was in den Jahresabschlüssen spielerisch aussieht, bedeutet vor allem für die Logistik in den Unternehmen eine hohe Anpassungsfähigkeit und eine Weiterentwicklung der logistischen Prozesse. So verlangen die Kunden eine immer schnellere Lieferzeit (same day delivery), um die zu gewährleisten, errichten die Unternehmen immer weitere Logistikzentren in Deutschland in denen die Produkte physisch vorgehalten werden. Die besuchten Logistikzentren von Amazon und Zalando im Güterverkehrszentrum Berlin-West in Brieselang sind noch vergleichsweise junge Standorte, stoßen in der Kapazität aber bereits jetzt an ihre Grenzen. Die Konzepte beim Versand von Waren müssen also immer weiter verfeinert werden.

Neben den Gewinnern der Digitalisierung gibt es aber auch Verlierer. Zu nennen sind dabei vor allem die Printmedien. Bei den Unternehmensbesuchen im Axel Springer Druckhaus in Spandau und bei dem Pressegroßhändler PVB Pressevertrieb konnten sich die Studierenden von dieser Situation einen Eindruck machen. Der Druck, die Prozesse immer weiter zu verbessern und somit die Kosten zu senken, ist enorm. Unterstützt werden die Unternehmen dabei von immer ausgefeilteren Softwarelösungen. Auch dieser Aspekt wurde bei der dreitägigen Exkursion beleuchtet. Bei dem Softwarehersteller PLT konnten sich die Studierenden einen Bild davon machen, wie zum Beispiel Touren bei der Auslieferung von Waren weiter optimiert werden können. PLT verknüpft das bereits weit verbreitete Tracking und Tracing mit der Tourenplanung. Bei der Auslieferung von Waren kann die Software die optimale Transportstecke für mehrere Touren ermitteln und dabei weitere Faktoren wie z.B. vorgeschriebene Zeiten bei der Anlieferung berücksichtigen.

Auf Wachstumskurs sind aber nicht nur Unternehmen, die wie Amazon und Zalando ausschließlich auf den Vertriebskanal Internet setzen, sondern auch Einzelhandelsunternehmen die Waren über Filialen vertreiben. Aber auch diese Unternehmen sind von der Schnelllebigkeit in der Logistik betroffen, wie sich die Studierenden in der Firmenzentrale von Rossmann in Burgwedel überzeugen konnten. Das 1992 eröffnete und an der Firmenzentrale angesiedelte Verteilzentrum wird unternehmensintern bereits nach 14 Jahren im Betrieb als „alte Fregatte“ bezeichnet. Deutschlandweit hat Rossmann immer mehr und auch modernere Logistik- und Verteilzentren eröffnet und der Ausbau der logistischen Infrastruktur ist noch lange nicht abgeschlossen.

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