„Denken Sie nach und lesen richtig, Herr Drögemüller“

Unter dieser Überschrift hatte ich eine Antwort auf die beiden Leserbriefe von Burkhard Drögemüller in der AZ, für die Initiatoren des Bürgerbegehrens geschrieben.
Leider wurde sie, unter der Überschrift „Dafür sollten Sie sich schämen“, inhaltlich verändert und unkomplett veröffentlicht.
Deshalb hier noch einmal vollständig in der Originalversion:

Denken Sie nach und lesen richtig, Herr Drögemüller,

Ihre Leserbriefe sind polemisch, Ihre Argumente stimmen sachlich nicht mit der Realität überein:
Was stimmt ist, dass das jetzige Gelände des Kindergartens/der Krippe sehr schön und kleinkindgerecht ist. Dieses Gelände würde sich mit einer kernsanierten alten Schule sogar noch vergrößern, wenn sie (mit oder ohne Anbau) zur Unterbringung weiterer Krippengruppen dienen könnte. Es gäbe dann auch keine Gründe mehr gegen eine Nutzung, denn das Gebäude wäre innen neu und außen runderneuert, die Räumlichkeiten den neuen Bedürfnisse angepasst.

Solch eine Lösung würden ganz sicher all diejenigen unterschreiben, die sich für den Erhalt des Gebäudes der alten Schule einsetzen: Weil es eine nachhaltige und gleichzeitig kostengünstige Lösung ist.

Insofern ist Ihr Satz: „Inzwischen haben die Initiatoren ja aufgegeben, das Gebäude fur die Krippe zu nutzen (bis auf Borwin Wulf und Götz Schimmack)“ auch völliger Blödsinn! Niemand hat diese Idee aufgegeben.
Aber diese Idee war auch nie Anliegen des Bürgerbegehrens!
1. Weil sie es aus formalen Gründen gar nicht sein kann.
2. Weil das Ziel des Bürgerbegehrens einzig und allein der Erhalt des Gebäudes und nicht die Einrichtung einer Krippe ist.
Und 3. (um das richtig zu stellen), weil Borwin Wulf nicht zu den Initatoren gehört.

Also noch einmal für Sie, Herrn Drögemüller: Das Ziel des Bürgerbegehrens ist einzig und allein der Erhalt des Gebäudes der alten Schule – nicht die Einrichtung einer Krippe!

Kommen wir nun zu den Marotten. Sie reduzieren das Bürgerbegehren auf das „Anliegen einiger älterer Suderburger“ und bezeichnen es als Marotte. Ehrlich gesagt hätte ich Ihnen als Pädagogen mehr zugetraut. Der Umgang unserer Gesellschaft mit ihrer Geschichte und mit geschichtsträchtigen Gebäuden ist über viele Grenzen hinaus anerkannt und wird von vielen bewundert. Geschichtskultur ist keine Marotte – sie zeichnet unsere Gesellschaft aus. Und wenn Sie einen Blick auf die Unterschriftenlisten werfen könnten, wären Sie sicher überrascht, wieviele jüngere Suderburger sich für den Erhalt des Gebäudes aussprechen (obwohl Sie vielleicht von Ihnen unterrichtet wurden?). 

Über die Marotte hinaus gehen Sie aber noch einen Schritt weiter: Sie unterstellen den Unterstützern des Bürgerbegehrens, den Kindern Schaden zufügen zu wollen. Dafür sollten Sie sich schämen. Viele von uns sind selber Eltern und Großeltern, die für Kinder Verantwortung tragen oder getragen haben. Alle wünschen wir uns, dass die Kinder gut, sicher und gesund untergebracht werden.

Als letztes bleibt die von Ihnen angeführte finanzielle Gefährdung der Gemeinde:
In einer Gemeinde, in der der Rat einen sechstelligen Betrag ohne Not verschenkt – wie wir kürzlich auf der Ratssitzung erfahren konnten – scheint die finanzielle Situation recht üppig zu sein. Da Ihre SPD-Parteigenossen dieses Geschenk offensichtlich federführend mitgetragen haben, wäre ich mit solchen Bemerkungen vorsichtiger.

Davon abgesehen kann die Sanierung des Gebäudes mit anschließender Nutzung als Krippe der Gemeinde sehr viel Geld sparen. Das zeigen uns die Kalkulationen des Architektenbüros und das bestätigte Bauamtsleiter Lilje mehrfach.

Meine dringende Bitte an Sie: Nutzen Sie die jungen Tage des neuen Jahres zu ausgedehnten Spaziergängen. Sie sind gesund für Körper und Geist – und finden Sie bitte zurück zu einer sachlichen Argumentation.

Für die Initatoren des Bürgerbegehrens
Andreas Paschko

Der von der AZ gedruckte Leserbrief vom 8. Januar 2021
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