Wo Kraniche tanzen…

NABU errichtet sandige Biotope auf einer Waldwiese Suderburg: Bei einem Spaziergang durch die frühlingshafte Natur, sind die markanten Rufe der Kraniche in den Waldregionen weit zu hören.

Auf einer geschützten Waldlichtung hat der NABU Uelzen ein trockenes Biotop für wärmeliebende Tiere und Pflanzen errichtet. Unter dem Projektnamen „Sandaugen und Klauenburg“ wurde die Idee von Thomas Dorschner erarbeitet und über die BINGO Umweltlotterie finanziert.

Charakteristisch für die Lüneburger Heide sind die fließenden Übergänge von trockenen und nassen Standorten in der Landschaft, die durch unterschiedliche Tier- und Pflanzengesellschaften geprägt sind. So ist es möglich, dass in einem Gebiet Pflanzen der trockenen Heiden und Spezialisten der Niedermoore auf einer Fläche zu finden sind.

koVö2Die geschaffenen Sandaugen, in Gestalt von offenen sandigen Bodenarealen, werden schon bald von seltenen Heidenelken und Bergsandglöckchen besiedelt. An den sonnigen Böschungen der „Klauenburg“ fließt Regenwasser schnell ab, so dass nur spezialisierte Pflanzen für trockenen Standorte den Erdhügel besiedeln können. An heißen Sommertagen können sich Nutztiere auf dem Weiderücken zurückziehen. Hier weht immer ein leichter Wind und hält die lästigen Plagegeister wie Fliegen und Bremsen etwas ab. Mit einem perfekten Rundumblick können Rinder das ganze Wiesenareal überblicken. Auch die Rückkehr der Wölfe in die Lüneburger Heide hat bei der Planung der sandigen Biotope einen wesentlichen Einfluss gehabt.

koVö1Bei Gefahr bietet der Erdhügel den Weidetieren die Möglichkeit, eine sichere erhöhte Position im Weideland aufzusuchen, um sich im Verband möglichen Wolfsattacken zu stellen. Vergleichbar mit einer Ritterburg im Mittelalter, dient die Klauenburg den Rindern als Rückzugort in abgelegenen Weidegebieten, berichtet Dorschner. Die Baufirma Maik Leske hat die Baggerarbeiten mit großer Sorgfalt und Freude am Projekt durchgeführt. Auf den offenen Bodenarealen sind viele Spuren von Tieren zu finden. Kraniche nutzen den Erdhügel als Platz für ihre imposanten Balzsprünge.

In einer gemeinsamen Aktion wurde der Erdhügel mit einer speziellen Saatmischung eingesät. Hornklee, Malven und Glockenblumen sorgen für mehr Vielfalt auf der Waldwiese und bieten Schmetterlingen in Sommermonaten reichlich Nahrung.
Thomas Dorschner

Foto: < „Komische Vögel“ im neuen NABU Biotop > (Bernhard Witte)

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