Bau nicht zu sehr auf Worte stolz
Selbst von den nettsten Kerlen.
Versprechen klingt wie Eichenholz,
das Halten ist von Erlen.
Dieser Vers von Wilhelm Busch drückt aus, was etliche Gerdauer wohl künftig vom Wort ihres neuen Bürgermeister halten werden. Nicht viel.
Gestern wurde die umstrittene Eiche in Gerdau gefällt. Eine Nachfrage beim Kreisnaturschutzbeauftragten Armin Menge hat ergeben, dass mit ihm über den Baum nicht gesprochen wurde. Dabei war dieses Gespräch von Bürgermeister Volker Schulz auf der Ausschusssitzung in Bargfeld zugesagt worden.
Auf die Bitte von Fritz Kaune, „die Baumfällung bitte noch mit dem Naturschutzbeauftragten des LK abzusprechen“, und seine Frage: „Würde der Rat das machen?“, hatte er von Schulz die Antwort bekommen: „Ich nehme das mit auf“.
Zeit genug wäre gewesen, denn Schulz hatte bei seiner Unterrichtung über wichtige Angelegenheiten von einer Fällung im Winter gesprochen. Nun die überfallartige Aktion gestern – das riecht verdammt nach „Fakten schaffen“.
Menge äußerte sich ähnlich. Er wollte unvoreingenommen an die Angelegenheit herangehen, denn: „Gute Gründe, einen Baum zu fällen, gibt es natürlich auch immer mal wieder. Das muß man vom Einzelfall abhängig machen“. Deshalb hatte er für Mittwoch eine Besichtigung geplant.
Fritz Kaune schäumt. Er hat in seinem Gespräch mit dem Naturschutzbeauftragten die Aussage bekommen, dass es sich freundlich ausgedrückt, »um einen unfreundlichen Akt im Umgang mit der Sache handele«. Man hätte argumentativ im Gespräch klären müssen, ob die Notwendigkeit der Fällung besteht oder nicht.
Hat Bürgermeister Schulz vor diesem Gespräch gekniffen weil ihm die Argumente gefehlt hätten? Oder stehen auch bei ihm Einzelinteressen weiterhin über dem Gemeinwohl?
Dieser Eindruck muss nach der Handlungsweise des Bürgermeisters zwangsläufig entstehen. Und der, dass ein von vielen erwünschter, anderer Umgang mit den Bürgern nach dem Bürgermeisterwechsel in Gerdau wohl doch nicht stattfinden wird.
Also doch keine Generationenfrage? Weiterhin politisch schlechter Stil??
Na, will da wieder jemand Gift in die Suppe spucken!?
Vielleicht gibt es einen Grund für einen neuen Standort der Ersatzpflanzung? – Der neue BM ist noch nicht lange im Amt.
So sollte man ihm Zeit zur Einarbeitung in sein Amt gewähren und nicht gleich mit Mutmaßungen und Unterstellungen um sich werfen!
Ich finde, er macht gute Arbeit.
Protokollauszug Ratssitzung Gerdau am 17.11.2014:
7. Wann wird ein neuer Baum gepflanzt und ist schon ein Platz für den neuen Baum ausgeguckt?
An der gleichen Stelle soll ein Baum gepflanzt werden, der jedoch nicht so groß wird.
Auszug aus einer Mail des Herrn Alexander Krüger, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Uelzen:
„Unabhängig davon habe ich Herrn Schulz geraten über das Vorhaben öffentlich zu informieren und dafür um Akzeptanz zu werben. Herr Schulz hat mir am 19.11.2014 dazu berichtet, dass er in einer Sitzung darüber informiert hat und eine Ersatzpflanzung auf einer öffentlichen Fläche geplant ist (ich glaube, dass das Grundstück des Kindergartens gewählt worden ist).“
Soviel zu Scheinheiligkeit und Heuchelei. Hat der neue Gerdauer Bürgermeister etwa Angst vor der Wahrheit gegenüber seinen BürgerInnen?
Ob der Baum nun schön, ob krumm, ihn zu fällen wäre dumm! Zurechtgestutzt bleibt er erhalten, erfreut die Jungen und die Alten. Was früher wurd‘ noch repariert wird heut‘ verworfen ungeniert. Und der Mensch kaum noch bedenkt, dass die Natur ihm wurd‘ geschenkt. (Wenn die Menschen überhaupt etwas bis zuletzt durchhalten, dann ist es die Scheinheiligkeit und die Heuchelei.
Ist es nicht so,
wer der Verwaltung vertraut hat auf Sand gebaut.
(Soll ja auch schön sein)
Aber vielleicht liege ich auch ganz falsch.
Vielleicht hat jemand eine neue Motorsäge bekommen und konnte es einfach nicht abwarten diese auszuprobieren.
Es soll, wie zu lesen ist, ein neuer Baum gepflanzt werde!
Das find ich ganz toll. Wahrscheinlich wird der Bürgermeister
mit Stellvertreter, im Beisein der AZ selbst handanlegen und dieses als tolle Umweltschutzaktion darstellen.
Vorausgesetzt, die Gemeinde hat für einen Baum auch genügend Geld. Da kann ich helfen, haben noch einige Eicheln gesammelt.
Aber nun zu Ernst der Sache.
So wie es aussieht, ist nicht einmal eine Absicherung dort vorhanden!
Also wenn jemand dort im dunkeln lang geht, kann er an dieser Stelle zu Fall kommen uns sich schwer verletzen.
Den Baum hätte man auch im dunkel gesehen.
Na ja, besser der Baum ist weg und mach jetzt keinen Dreck mehr.
So ist das nun mal in Gerdau.,
erst einmal Fakten und dann mal schauen was passiert.
Ich bin ja mal gespannt wie die Opposition reagiert—
wahrscheinlich gar nicht!?
Hallo Herr Paschko,
bitte, bitte, schreiben Sie doch schnellstens ein oder zwei neue Artikel mit Bild, damit dieser trostlose Anblick wenigstens bei Ihnen nicht mehr sofort ins Auge springt. Wir haben es jetzt alle gesehen.
Der Anblick in Wirklichkeit, mit dem Trumm von Trafogebäude, reicht wirklich.
Ich tippe mal auf „Fakten schaffen“, was die für den öffentlichen Bereich sonst sehr unübliche Schnelligkeit angeht. Hier riecht es nach „schnell umsägen, dann können die ihre Entscheidung auch noch dreimal überdenken. Ist dann ja egal.
Wie sieht es denn jetzt mit der Wegesicherung aus!? Der Weg sollte doch nun mit ebensolcher Geschwindigkeit „geglättet“ werden. Denn darum ging es doch in der Argumentation!?
Ich bin gespannt, wieviele Wochen oder Monate das wohl dauern
wird. Das würde die Glaubhaftigkeit der gemachten Aussage des BM während der Ratssitzung am 16.10. dann aber richtig übel aussehen lassen …und sein Tun als BM tatsächlich schon zu Beginn nachhaltig geschädigt. Nun muss erstmal eine Reihe guter Taten folgen, um diese Scharte wettzumachen. Also, Herr Schulz, ran ans Werk – und das Argument für die Eichenfällung nicht aus dem Köpfchen verlieren!!!
da in Gerdau ja bekanntlich um ca. 22:30 Uhr die Lichter ausgehen, gibt es jetzt eine tückische neue Stolperfalle.
Verkehrssicherung sieht wahrlich anders aus.
Wie man so hört, wurde der Baum um 1981 auf besonderem Wunsch/Antrag des damaligen Schlachter Grosch gepflanzt.
Kaum zu glauben, dass die Beteiligten damals nicht wussten, das ein Baum auch wächst und größer wird.
Jetzt bin ich gespannt, ob jemand weiteres sein Wort brechen wird.
Gerade als es auf der Sitzung etwas aufgeregter zuging, beschwichtigte die Ausschussvorsitzende Frau Hentschke, indem sie erklärte, alles nicht so schlimm, es würde ja ein neuer Baum gepflanzt werden.
Schon im Protokoll war das allerdings nicht mehr zu finden.