Die Mitglieder der Bewertungskommission haben ihre Entscheidung getroffen: Der Sieger des 28. Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ist das knapp 100 Einwohner zählende Dorf Varendorf bei Bienenbüttel.
Nur knapp geschlagen geben musste sich die Dorfgemeinschaft in Böddenstedt, die den zweiten Platz belegt. Gemeinsam mit Varendorf darf Böddenstedt nach dem Kreisentscheid nun den nächsten Schritt gehen und am entsprechenden Landeswettbewerb teilnehmen.
Lobende Worte gab es jedoch nicht nur für die beiden Erstplatzierten, sondern für alle am Wettbewerb teilnehmenden Dorfgemeinschaften: „Sie alle haben bewiesen, dass das Dorf noch lebt. Dass es sich noch lohnt, auf dem Dorf zu leben“, würdigte Jürgen Wöhling, Mitglied der Bewertungskommission, auch das Engagement der Dorfgemeinschaften aus Seedorf, Varbitz, Hösseringen und Edendorf.
Varendorf wurde besonders auch für die intakte Dorfgemeinschaft ausgezeichnet, die sich auf vielfache Weise äußere. So zeige bereits der erste Eindruck unheimlich viel Engagement der Bewohner, sagte Landrat Dr. Heiko Blume während eines Rundganges durch das Dorf. Wie schon der Titel des Wettbewerbs erkennen lasse, gehe es vorrangig darum, dass die Bewohner ihre Zukunft gemeinsam in die Hand nehmen. Dies könne, müsse sich aber nicht nur an gepflegten Blumenrabatten und restaurierten Häusern zeigen.
Zuvor hatte der Landrat die in Plexiglas eingravierte Auszeichnung an Ortsvorsteherin Renate Niemann übergeben. „Es ist schön, dafür Anerkennung zu bekommen“, so die Varendorferin.
Anerkennung, die sich übrigens nicht nur in Form der Trophäe äußert, sondern die außerdem mit einer Prämie in Höhe von 500 Euro verbunden ist. Böddenstedt erhält 200 Euro, die übrigen Wettbewerbsteilnehmer immerhin jeweils noch 100 Euro.
Dem Anlass entsprechend gab Renate Niemann den an der Preisverleihung teilnehmenden Gästen auch einen kleinen Einblick in das Dorfleben. So hätten zum Beispiel nicht nur junge Familien alte Bauernhäuser restauriert, auch die Ortsdurchfahrt bzw. deren Seitenraum sei in Gemeinschaftsarbeit zurückgebaut und begrünt worden – und das unter Beteiligung nahezu aller Dorfbewohner, wie Martin Hohmeister, Vorsitzender des Dorfvereins ergänzte. Daneben zähle die gemeinsame Apfelernte immer wieder zu den Höhepunkten der Dorfgemeinschaft.
Auf ihren Lorbeeren möchten sich die Varendorfer jetzt jedoch auf keinen Fall ausruhen, die nächsten Ziele hat die Dorfgemeinschaft bereits klar vor Augen. Fest im Blick hat man bereits die Dorferneuerung, in deren Verlauf die Durchgangsstraße verkleinert werden und ein Radweg nach Bienenbüttel entstehen soll.