Unser Grundwasser muss geschützt werden..

Offener Brief an den Niedersächschischen Wirtschaftsminister Olaf Lies, SPD

Unser Grundwasser muss geschützt werden, nicht die Gas- und Ölkonzerne!

Sehr geehrter Herr Minister Olaf Lies!

Sie lehnen Fracking zur Erdgasförderung aus unkonventionellen Lagerstätten (Schiefergasfracking) ab. Uns Menschen im Landkreis Uelzen ist das nicht genug.

Auf 80 % der Fläche des Landkreises Uelzen wird zur Zeit nach Gas- und Ölvor-kommen gesucht. Im Landkreis gibt es Gasvorkommen im Sandstein (tight gas) und Ölvorkommen im sogenannten Gifhorner Trog, welcher sich aus dem Raum Hankensbüttel/Wittingen durch den Landkreis bis nach Hamburg zieht. Jede Gemeinde und Stadt im Landkreis liegt in einem der vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) genehmigten Erlaubnisfelder zur Aufsuchung von Kohlenwasser-stoffen. Wir befürchten, dass die Konzerne Exxon Mobil, RWE DEA, PRD Energy und Kimmeridge Gas und Öl mit der Risikotechnologie Fracking (hydraulic frackturing, hydraulisches Stimulieren) fördern wollen. Sie als Minister wollen diese Pläne noch in diesem Jahr zulassen.

Bereits die seit Jahrzehnten praktizierte Gas- und Ölförderung verseucht unsere Umwelt, giftiges Lagerstättenwasser (enthält z. B. Benzol und Quecksilber) in Grundwasser und Boden, gasförderungsbedingte Erdbeben schädigen Gebäude, so im Landkreis Verden in der Ortschaft Völkersen geschehen.

Zukünftig kann der Landkreis Uelzen ebenso davon betroffen sein. Der Landkreis Uelzen hat bestes Grundwasser, und das soll bleiben.

Unser Grundwasser muss geschützt werden, nicht die Gas- und Ölkonzerne.

Ihren Runderlass der niedersächsischen Landesregierung zur Gas- und Ölförderung mittels Fracking in konventionellen Lagerstätten lehnen wir ab.

Folgende Forderungen richten wir an Sie:
• Ein sofortiges ausnahmsloses Verbot sämtlicher Formen von Fracking bei der Erforschung, Aufsuchung und Gewinnung fossiler Energieträger. Dies ist unabhängig davon, ob die Rissbildung mit oder ohne den Einsatz giftiger Chemikalien, hydraulisch oder andersartig erzeugt wird.
• Ein generelles Import- und Handelsverbot von „gefrackten“ fossilen Energieträgern.
• Ein generelles Verbot der Verpressung von Lagerstättenwasser.
• Eine Novellierung des Bergrechts. Die höchsten Umweltstandards und Beteiligungsrechte der Öffentlichkeit haben im Fokus der Novellierung zu stehen.
• Ein konsequentes Umsetzen der politisch beschlossenen Energiewende, d.h. Abkehr von fossilen Brennstoffen, Ausbau der erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz.

Wir wollen eine dezentrale und regionale Energiewende mit erneuerbaren Energien!

Bernd Ebeling
BürgerInneninitiative Umweltschutz Uelzen
Schillerstr. 1 A
D-29525 Uelzen
bernd@bi-uelzen.de
www.bi-uelzen.de

Titelgrafik: Schematische Darstellung der potentiellen Umweltrisiken einer Bohrung, Quelle: Wikipedia

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