Im Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Feuerschutz und Tourismus der Samtgemeinde Suderburg (SG) ging es am Donnerstag in der Hauptsache um zwei Punkte:
– Die Gewährung einer Aufwandsentschädigung an stellvertretende Ortsbrandmeister
– Den Antrag der Verwaltung für die einheitliche Qualitätssicherung für überregionale Radwanderwege im Bereich der Samtgemeinde eine Pflegevereinbarung mit der IDA Dienstleistungsgesellschaft Uelzen abzuschließen.
Der zweite Punkt war zum Ende der Sitzung schnell abgearbeitet. Die Verwaltung zieht diesen Antrag zurück und versucht ein Konzept zu erstellen, mit dem es auch ohne Beauftragung Dritter gehen kann.
Die Diskussionen um die Aufwandsentschädigungen für stellvertretende Ortsbrandmeister dauerte länger. Das Thema sorgt für Unmut in den Wehren: In allen Wehren im Landkreis erhalten die Vertreter der Brandmeister eine Aufwandsentschädigung pro Monat zwischen 4,17 und 35,00 Euro bei den Grundausstattungswehren und zwischen 37,50 und 50,00 Euro bei den Stützpunktwehren. In der SG Suderburg erhalten sie nichts.
Bereits im Januar 2012 wurde im Rahmen einer Samtgemeinde-Kommandositzung der Antrag gestellt, den Betroffenen eine angemessene Entschädigung zu zahlen. Die Verwaltung schlug seinerzeit vor, den Antrag zurückzustellen, bis über den Selbstentschuldungsantrag der SG entschieden sei.
Nach dem Vertrag auf Gewährung einer kapitalisierten Bedarfszuweisung durch das Land Niedersachsen, dürfen jetzt keine neuen Kostenstellen geschaffen werden. Verstößt die SG gegen diese Vereinbarung, wäre der Vertrag in Gefahr und alle erhaltenen Mittel könnten zurückgefordert werden werden. „Das können wir nicht riskieren…“, so Friedhelm Schulz, „…und das werden wir auch nicht tun, auch wenn jeder Einzelne im Ausschuss dem Antrag gerne zustimmen würde, weil er grundsätzlich richtig ist“.
Bis spätestens 2017 sind der Verwaltung in der Sache die Hände gebunden. Und deshalb versuchte man sich an einem Kompromiss. Das Thema soll ab diesem Jahr automatisch in den Haushaltsberatungen geprüft werden. Finden sich Lücken oder Möglichkeiten, die Entschädigungen im Haushalt schon früher „einzubauen“, soll das dann auch schon vor 2017 geschehen.
Bis dahin würde Friedhelm Schulz die stellvertretenden Brandmeister gerne mit der Ehrenamtskarte des Landkreises ausstatten, die einem im Landkreis Uelzen bei einigen Geschäften und Einrichtungen vergünstigte Angebote verschafft. Das wäre eine Art Trostpflaster und es rief nur gedämpfte Begeisterung bei den anwesenden Feuerwehrkameraden hervor. „Almosen“ möchten sie nicht, sondern ihre Auslagen erstattet haben – insofern ist die Entscheidung des Ausschusses für sie bitter.
Die Bohlsener Wehr praktiziert in der Zwischenzeit eine andere Lösung, wie Ortsbrandmeister Hartmut Lange erwähnte. Er gibt einen Teil seiner eigenen Entschädigung ab, der dann aus der Kameradschaftskasse noch etwas aufgefüllt wird. Das erhält dann der stellvertretende Ortsbrandmeister, damit er wenigstens „kein Geld mitbringen muß“. Das kann auch nicht die Lösung sein, aber es ist zumindestens solidarisch gelebte Kameradschaft…
Weitere wichtige Angelegenheiten in Stichpunkten:
– Das neue Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Ellerndorf wurde offiziell übergeben, das alte wird auf einer Auktionsplattform verkauft – Einstandspreis 300,- Euro.
– Den Anstrich des Eimker Gerätehauses übernehmen die Eimker Kameraden in Eigenleistung.
– Den Antrag einer (nicht namentlich genannten) Wehr auf einen Telefon- und Internetanschluß im Gerätehaus hat die Samtgemeinde abgelehnt. „Lassen wir es bei einer Wehr zu, dann müssen wir es auch bei allen anderen genehmigen“, so Schulz. Der Kostenaufwand wäre dann erheblich. „Das können und wollen wir uns aufgrund der Entschuldungssituation nicht leisten“. Allerdings: Sollte sich z.B. über Sponsoring ein Anschluß für die Samtgemeinde dauerhaft kostenneutral gestalten, ist man bereit entsprechende Anträge zu stellen und die notwendigen Installationen zu genehmigen.
– Ein gebrauchtes Fahrzeug (MTW) wird heute (13.9.2014) auf dem Feuerwehrfest in Gerdau offiziell an die Wehr übergeben. Es wird zukünftig von der Feuerwehr und dem Hausmeister der Gerdauer Schule genutzt. Die Aufarbeitung und Beschriftung des Busses wurde von der Wehr in Eigenleistung gemacht.
– Beim Kreiswettbewerb in Bad Bodenteich haben, bis auf eine, alle Suderburger Wehren mitgemacht und sich achtbar geschlagen. Für bessere Platzierungen waren sie allerdings chancenlos, da es im Landkreis „Wettkampf-Wehren“ gibt, die anscheinend ausschließlich für die Wettkämpfe trainieren. Deren Ergebnisse liegen in unerreichbarer Ferne…