Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein

Barnser Flieger berichtet bei den LandFrauen Gerdau-Eimke

Zu der ersten Veranstaltung 2017 des LandFrauenvereins Gerdau- Eimke begrüßte die Vorsitzende Bettina Kaiser die wissbegierigen Landfrauen und den Referenten Andreas Scheerer aus Sprakensehl. Herr Scheerer ist der 1. Vorsitzende des Flugsportvereins Cumulus e.V.in Barnsen. Er berichtete von seiner großen Flugreise “Round The World 2013“ – in 33 Tagen flog er zusammen mit einem Schweizer Fliegerkollegen um die Welt.

Schon von Kindesbeinen an saß Andreas Scheerer im Sportflugzeug, da auch sein Vater ein begeisterter Flieger ist. Er ist mit dieser Passion groß geworden. Nachdem er dann endlich den Motorflugschein in der Tasche hatte ging es auf Reisen.

Nach kürzeren Flügen innerhalb Europas lagen die Ziele weiter entfernt. Unter anderem Florida, die Bahamas, Namibia und Südafrika wurden angeflogen. In Südafrika lernte Andreas Scheerer Bozidar Filipaj, einen Fliegerkollegen aus der Schweiz, kennen. Gemeinsam hatten sie ein Ziel: Einmal um die Welt mit dem Flugzeug!

Im Juni 2013 ging es mit der Piper Jet PROP DLX (Turbo 560PS) von Bozidar Filipaj vollgetankt und mit zusätzlich gefülltem Reservetank (für mehr Reichweite auf den Passagierplätze untergebracht) von der Schweiz aus los. Über Arabien, Indien, Singapur kamen sie zum südlichsten Punkt der Reise, nach Waad (Bali). Der Äquator wurde zweimal überquert. Als sie von Kobe (Japan) abflogen, gab es erste Probleme beim Fliegen. Zuerst gab Schwierigkeiten mit der Druckkabine, was zu einer niedrigeren Flughöhe, einem Abweichen von der eigentlichen Flugroute, höherem Kerosinverbrauch und Schwierigkeiten mit den Fluglotsen führte. Weitere Herausforderungen warteten auf die beiden Hobbypiloten: Später war die Vakuumpumpe defekt und zu guter Letzt fiel hin und wieder das GPS aus. Aber es konnte alles repariert werden, und es ging weiter. Weitere Widrigkeiten bestanden auch im Wetter. Es war nicht immer eitel Sonnenschein. Nebel, Regen und Eis behinderte hin und wieder die Sicht.

Über Alaska, Kanada, die USA, Grönland und Schottland ging es weiter zum Heimatflughafen. Dieser wurde nach 33 Tagen gesund und munter erreicht.

Andreas Scheerer zeigte den Landfrauen in seinem Vortrag interessante Bilder aus dem Cockpit, Aufnahmen aus dem Flugzeug von Landschaft und Städten. Aber besonders angesprochen haben dann doch auch die Fotos der Einheimischen und Gebäude (Gegensatz von Arm und Reich bzw. Alt und Neu), die dort aufgenommen wurden, wo die beiden Station machten und kurze Rast einlegten. Einmalige Erlebnisse von purer Armut in Indien über ein sehr sicheres und sauberes Singapur, von schönstem Sonnenschein bis Unwetter, von Kontrollen durch das Militär bis zu Kontakten mit interessanten Weltenbummlern begleiteten Scheerer und Flilpaj auf ihrer Reise.

Nach 42.600 geflogenen Kilometern und 106,45 Stunden reiner Flugzeit mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 392 km/h sind die beiden Flieger mit ihrem Flug in die Liste der Weltumrundungen eingegangen. Es war erst der 181. Flug einer einmotorigen Maschine seit 1924, der die Welt umrundet hat.

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann jederzeit beim Flugsportverein Cumulus in Barnsen mit der Fliegerei starten. Sowohl die Segelflug- als auch die Motorflug-Ausbildung sind dort möglich.

Bozidar Filipaj (l.) und Andreas Scheerer flogen in 33 Tagen um die Welt.

Die Landfrauen jedenfalls fanden den Vortrag sehr interessant und informativ, so dass die Zeit wie im Fluge verging. Schon bald stehen die nächsten Veranstaltungstermine der Landfrauen an: Am 2. Februar findet um 14 Uhr die Generalversammlung im Gasthaus Wellmann in Gerdau statt. Nicole Ropella, Personal- und Business Coach aus Osterbinde, spricht zum Thema „Von der Kunst Nein sagen zu können!“.

„Dorfleben zwischen Idyll und Illusion – unterschiedliche Sichtweisen des Landlebens“ ist der Vortrag von Ricarda Rabe, Pastorin für Landwirtschaft der evangelischen Landeskirche Hannover, betitelt. Dieser wird am 9. März 2017 um 19.30 Uhr ebenfalls im Gerdauer Gasthaus Wellmann stattfinden.

Titelfoto: „Pilotenhemd und 4 Streifen sind ab jetzt obligatorisch“, so Andreas Scheerer (r.) zur Bürokratie und zum Auftreten z.B. in Afrika und Saudi-Arabien.

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