Nachdem der Bauausschuss der Gemeinde Suderburg bereits vor der Anliegerversammlung der Betroffenen beschlossen hat, dem Verwaltungsausschuss (VA) den Endausbau eines Teiles des Tannrähmsring in diesem Jahr zu empfehlen, ergreifen die Anlieger nun eine Gegeninitiative. Sie haben ein Schreiben an die Gemeinde verfasst, in dem sie beantragen, den Ausbau der Straße um ein Jahr zu verschieben. Grund: In den Punkten des Diskussionsvorschlages von Fachbereitsleiter Rüdiger Lilje sehen sie gute Chancen, dass sich der Ausbau für jeden Einzelnen günstiger gestaltet und damit vielleicht sogar der Ausbau der ganzen Strecke bis zur Bahnhofstraße realisieren läßt.
[toggle state=“close“ title=“Begründung Rüdiger Lilje:“]
Lilje: Es wurde auf der Anliegerversammlung die Alternative einer Verschiebung auf 2015 durch gemeinsamen Ausbau bis zur Bahnhofstraße von mir aus folgenden Gründen zur Diskussion gestellt:
a) im vorderen Bereich liegen größere Flächen an weniger Straßenlänge
b) je größer die Baumaßnahme, desto geringer evt. die Einheitspreise
c) Ausschreibung im Dezember ggf. besser als im März
d) nur einmal die Baustellenbelästigung
e) Übertragung der Verkaufserlöse nach 2015 zur Finanzierung
f) Gemeinde muss aber noch weitere Erträge erlösen, um auch vorne mit finanzieren zu können
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Sieben von zehn der betroffenen Haushalte haben das Schriftstück unterschrieben. Ein weiterer, der in diesem Jahr im Tannrähmsring bauen wird, hat fernmündlich seine Unterschrift zugesagt.
Der Antrag mit den Unterschriften wird heute in der Verwaltung abgegeben und kommt damit noch rechtzeitig zur am Donnerstag stattfindenden VA-Sitzung (nichtöffentlich), auf der das Thema behandelt werden soll.
Vielleicht kommt dieser Antrag nun auch der Gemeinde gelegen, scheint doch das Projekt finanziell ziemlich „auf Kante genäht“: Der Ausbau soll aus einem Grundstücksverkauf finanziert werden, dessen Erlös aber offensichtlich nicht für die Maßnahme reicht. 214.000 € hatte das Planungsbüro auf der Bauausschusssitzung veranschlagt und entsprechend sah später die Empfehlung an den VA aus.
Eine von Lilje angeregte technische Vereinfachung des Mulden-Rigolen-Systems, um Kosten einzusparen, hatte das Ingenieurbüro auf der Sitzung noch abgelehnt. Grund: Man habe sicherzustellen, dass es später keine Probleme gibt.
Trotzdem wurden in der Zwischenzeit die geschätzten Gesamtkosten durch einen Verzicht auf Kontrollschächte und Rohre um 19.000 € auf 195.000 € verringert. Aber auch für diesen Betrag soll der Grundstücksverkauf wohl noch nicht reichen… ein Umstand, der – wenn es so ist, vom Rat behandelt werden müsste, da zur Zeit ja keine Kredite aufgenommen werden dürfen…
Siehe auch 2. + 3. Kommentar zu „Blind Date“