Pressemitteilung Nr. 8 – Info-Mobil

Am 23.02. hatte die Firma vom Hoff in Uelzen ihr „Info-Mobil“ zum „Dialogforum Schiene Nord“ aufgebaut. An Informationen gab es unter dem dezent beschrifteten Partyzelt eigentlich
nur ein recht neutrales Faltblatt und die Postkarten zur Teilnahme am „Bürger-Dialog“.

Bürgerdialog? Was ist denn das, fragten sich die wenigen Passanten, die sich am Nachmittag in Uelzens Fußgängerzone eher zufällig bei den anwesenden Mitarbeitern einfanden.

Das Dialogforum hatte zwar eine Ankündigung in der Lokalzeitung und vielleicht darauf vertraut, dass Uelzen ein Schwerpunkt des Interesses an den Y-Varianten sei, weil hier im September 2014 die Menschen durch einen massiven Protest gegen die Bahnpläne an die Öffentlichkeit getreten waren, doch die Realität war eine andere: Uelzen besitzt als Kreisstadt zwar einen hohen Stellenwert für die zentrale Funktionalität des Landkreises, ist aber nicht Kristallisationspunkt des Widerstands, weil der Grad der Betroffenheit eher klein ist. Und so kam es, wie es kommen musste, das Interesse der Passanten war dementsprechend recht gering.

Wären nicht die Mitglieder der Bürgerinitiative „Aktionsbündnis für die Ostheide“ und die existenziell betroffenen Familienmitglieder vom Immenhof mit ihren vom Trassenbau bedrohten Tieren präsent gewesen, hätten sich für die anwesenden Medienvertreter keine lukrativen Perspektiven für deren Berichterstattung ergeben. Was die Kommunikationsagentur vom Hoff da im „Dialogforum Schiene Nord“ als „Info-Mobil“ verkauft, war wohl eher eine Farce zu nennen denn als eine wirkliche Informationsquelle über das Mega-Projekt YVarianten.

Statt Infos satt, gab es nur Postkarten oder einen PC, den dann auch bald wegen der Kälte die Stromquelle verließ und so war es dann nichts damit, direkt seine Fragen, Vorbehalte und Probleme am Stand unmittelbar loszuwerden, weil man nicht für einen zusätzlichen Stromanschluss gesorgt hatte. Kein Aufsteller, der erklärte, was hier vor sich gehen sollte, kein ins Auge fallender Stopper, der die Passanten zum Stehenbleiben und Lesen aufforderte. Hinzu kam noch ein Zeitrahmen, der viele Menschen sogleich ausschloss, weil sie werktätig waren und für ihre Eingabe weder den weiten Weg nach Uelzen in Kauf nehmen wollten noch bereit waren, sich extra dafür beruflich freistellen zu lassen. Also doch ein Feigenblatt, ein geschaftelhuberischer Tätigkeitsnachweis oder eine Beruhigungspille?

Das Aktionsbündnis für die Ostheide hat die Stunden in Uelzen und die Gespräche mit den Mitarbeitern und den Passanten ausgewertet und ist zu folgender Einschätzung gekommen, die sie auch als Feedback an die Agentur übermittelt hat: Zentraler Punkt für ein realistisches Widerstandsbild ist die betroffene Region, also die Orte Ebstorf und Suderburg. Hier wären bessere Standorte für das Einholen des Stimmungsbildes, weil das die Zentren für die beiden Trassen sind, die unsere Region bedrohen. Ob wir einen Lernerfolg verbuchen können, wird der 12.03. zeigen, wenn das Partyzelt und seine Mannschaft wieder in die Ostheide rollen, dann hoffentlich besser vorbereitet.

Verantwortlich i. S. d. P.: F. Kaune als Schriftführer & Pressesprecher der BI

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