Nur gemeinsam…!

Eine Sammlung von Hinweisen und Ideen zum Thema Y-Trasse, aus Wietzendorf und Umgebung, bringt F. Warnke hier in den Y-Blog ein. Vielleicht kommt Ihnen einiges bekannt vor, kalter Kaffee…? Vielleicht auch nicht, einfach mal lesen…

„NUR gemeinsam haben wir das Potential über 100.000 Menschen zu moblisieren und auf die Straße zu bringen. Wir brauchen Demo’s wie in Gorleben und wie bei den Castoren. Das geht nur gemeinsam mit allen Bürgerinitiativen. Die hier in Wietzendorf finden Sie unter www.trassenabsage.de. Da Ihnen diese Thematik sicherlich schon sehr lange bekannt ist, sind viele Anregungen vermutlich kalter Kaffee – vielleicht aber auch nicht:

1. Als ich vor etwa 15 Jahren Bauleiter bei einer Firma in der Nähe von Neuenkirchen war, haben die Bewohner von den Ortschaften dort auch schon gegen die Y-Trasse gekämpft (Scheeßel, Rotenburg, etc.). Damals war ich beeindruckt von den zahlreichen Schildern und Plakaten an den Straßen und Häusern.
Ich würde mir diese Aktionen hier auch wünschen. Egal wer durch unsere Straßen und Autobahnen fährt, sollte sehen was uns nicht gefällt. Es sollte an jeder Kreuzung, jeder Straße, an den Autobahnen, an deren Auffahrten, an den Raststätten, an jedem Haus, an jedem Schulranzen so ein Plakat zu sehen sein.
An den Straßen haben die Bürger damals Gummiwagen aufgestellt, damit man das noch aus 100m Entfernung sehen und gut lesen konnte. Dennoch leider ohne Erfolg. Einzelaktionen bringen nichts!

Die Bahn macht es clever. Je mehr Varianten, desto mehr Zankapfel. Das führt dazu das jede Bürgerinitiative nur um ihr eigenes Lagerfeuer tanzen kann bis man müde ins Bett fällt mit dem Gefühl etwas getan zu haben. Es bringt leider so gut wie nix. Großdemos hinterlassen Eindruck, Lagerfeuer nicht.

2. Der Wolf ist hier in Niedersachsen durch diese Maßnahme massiv in seiner Entfaltung und Ansiedlung gestört. Ist das ein Verstoß gegen das Schengener Abkommen?

3. Der Truppenübungsplatz Bergen und Munster Süd sollte mal „vernetzt“ werden. Es dürfte der Bundeswehr sicherlich nicht mehr gelingen diese Vernetzung durchzuführen wenn diese Trassen gebaut sind.

4. Es ist geplant die 1. Panzerdivision in Bergen zu installieren wenn die Engländer weg sind. Der Truppenübungsplatz Bergen bleibt erhalten. Oerbke bleibt „militärisch“.

5. Nehmt bitte Kontakt mit den anderen BI’s auf und gründet einen Dachverband „BI“ um die Interessen zu bündeln und besser zu koordinieren. Besonders die der Websites die es schon seit Jahren gibt. Es ist Kalkül der Bahn und Politik, dass keine Vernetzung und Zentralisierung der Bi’s stattfindet. Wenn man aber die Erfahrungen und Tipps von denen die kampferprobt sind, inkl. der schon erstellten Gutachten von damals.

6. Die Idee den Bundestagsabgeordneten eine email zu schreiben ist super. Wie ich erfahren habe, bekommt z.B: Herr Klingbeil, einzelne bis gar keine emails am Tag. Das gilt es zu nutzen. Ebenfalls Herr Grindel, Frau von der Leyen, etc. inkl. Angela auch. Die müssen in Protestemails ersticken. Es muss den Politikern klar werden, wenn diese Trasse gebaut wird, ist nicht nur das politische Schicksal eines Einzelnen an Ende, sondern der ganzen Partei. Deshalb denke ich ist es wichtig in die überregionale Presse zu kommen und das geht am Besten durch den Dachverband. In Niedersachsen leben 6 Mio Mensch. Wenn es gelingt mehr als 1 Mio zu erreichen, haben wir hoffentlich gewonnen.

7. Wenn der Elbtunnel nicht vertieft wird, kommen keine großen Schiffe mehr nach Hamburg und diese Trasse ist nicht notwendig. Der Elbtunnel begrenzt die Elbvertiefung.

8. Der Tiefseehafen in Wilhelmshaven wäre eine Alternative zu Hamburg und die Güter könnten über auzubauende Strecken im Westen und Osten Niedersachsen DEZENTRAL transportiert werden.

9. Mein Alternativvorschlag zu den Varianten: RailHighWay
Die Fläche der Autobahn A-7 und der A-27 nutzen und vorhandene Strechen ertüchtigen.
Für die A7 könnte es Folgendes bedeuten: Die Strecke könnte von Hamburg: Rahmelsloh/Maschen bis evtl. hinter Hannover (ca. 180-200 km) verlaufen. Für die A27 analog von Bremen bis zum Walsroder Dreieck.
Wie könnte das am Beispiel der A7 projektiert werden?
Im Ersten Bauabschnitt würde die Autobahn A7 als Brücke inkl. Schallschutzwände über der derzeitigen A7 neu gebaut werden. Nach Abschluss der Arbeiten wird der PKW und LKW Verkehr auf dieser „A7-Brücke“ fahren. Die Fahrbahnhöhe der „A7-Brücke“ wäre in ca. 8-15 m über der alten A7-Fahrbahn. Wenn der Verkehr erfolgreich umgeleitet ist, beginnen die Arbeiten für das Gleisbett.
Für das Angleichen der horizontalen Ausrichtung der Streckenführung des Gleisbettes gegenüber der alten A7 Fahrbahn wären Höhenanpassungen und ggf. Geländeeinschnitte vorzunehmen. Auch hier ist die Strecke der A7 bereits in weiten Strecken vorgeebnet. Das ist plan-, und machbar. Somit könnte in jede Richtung eine 2-gleisige Strecke gebaut werden.

Welche Vorteile ergeben sich aus meiner Sicht für die Bahn?
– Die Grundeigentumsfrage wäre recht übersichtlich darzustellen und zu verhandeln.
– Baurechtliche, sicherheitstechnische Belange sowie statische Anforderungen sind lösbare Ingenieurskunst.
– Bei den aufgezeigten Kriterien „Anzahl betroffener Schutzgebiete (Länge)“, „Betroffenheiten Schall (WE)“ und „Aktive Lärmschutzmaßnahmen“ ist diese Alternative vermutlich sehr viel günstiger als alle bisher Untersuchten Varianten.
– Fahrzeitverkürzungen für den Personen- als auch den Schwerlastgüterverkehr.
– Sehr geringer zusätzlicher Landschaftsverbrauch nur für die Anschlussstellen, Auffahrten zur A7, Parallelgleise, Kreuzungspunkte und Weichen.
– Minimale Bürgerproteste
– Bezüglich des Lärmpegels könnte es sogar zu einer Verringerung kommen, denn sowohl die Autobahn als auch die Bahnstrecke könnten durch aktive Lärmschutzmaßnahmen schallreduziert werden.
– Es wäre ein weltweites Vorzeigeprojekt. Wir Deutschen achten unsere Mitbürger, unser Land und unsere Natur. Ein grüneres Aushängeschild kann so ein Mammutprojekt gar nicht bekommen.
– Kurze Realisierungsphase.
– Konstruktiv einfache sich wiederholende Brückenbaustruktur der neuen A7 und nur durch Höhenänderungen modifiziert.
– Die Fahrbahn der A7 soll in weiten Teilen eh erneuert werden. Die planerische und bautechnischen Voraussetzungen sind derzeit nicht besser darzustellen.
– Minimaler Landschaftsverbrauch.
– Hoher wirtschaftlicher Multiplikatoreffekt da zahlreiche lokale Baufirmen beteiligt wären.
– Das Raumneuordnungsprogramm wäre sehr viel überschaubarer.

Die Einplanung von Wildbrücken ist aus meiner Sicht unabdingbar.

Die wohl sehr hohen Kosten sind angesichts der bei den Varianten der Y-Trassen zu erwartenden Bürgerprotesten und langjähriger Planungs- und Prozessphase, inkl. finaler Enteignungen, relativ gesehen als günstiger zu erwarten.

Meine bisherigen Eindrücke:
Die Resonanz aus meinen zahlreichen Emails an Bürgerinitiativen mit der Bitte einen Dachverband zu gründen war und wird wohl auch = Null bleiben.

Kann es gewollt sein, dass die Bürgerinitiativen das Spiel „Schwarzer Peter“ spielen müssen oder sollen?
Aus dieser für die Bahn augenscheinlich sehr komfortablen Situation entsteht bei den zahlreichen Bürgerinitiativen das Spiel „Schwarzer Peter“. Je mehr Varianten, desto mehr Zankapfel – super Idee.

Als Resultat daraus kann kein Dachverband BI entstehen. Keine Chance für konzertierte abgesprochene Aktionen und das Erarbeiten von Alternativen zu den Varianten der Y-Trasse. So wie sich mir die Situation derzeit darstellt, haben alle BI’s ihr eigenes Lagerfeuer um das sie mit möglichst viel Lärm herumtanzen, um Abends müde und mit dem Gefühl etwas getan zu haben ins Bett zu fallen. Die BI’s verkommen zu Gunsten der Bahn/den Häfen zu Beschäftigungsinitiativen. So ein zerstrittener Haufen ruft geradezu nach einer politischen Entscheidung, denn die BI’s sind ja letztendlich hilf-, und im eigentlichen Entscheidungssinne auch machtlos. Die Politik wird’s als Retter in der Not richten. Eine Win-Win-Situation für die Entscheidungsträger Politik und Bahn. Am Ende zählen betroffene Haushalte und betroffene Schutzgebiete. Das ist nicht gut, eigentlich für niemanden und erst recht nicht für unser Land. Es muss eine andere Lösung geben.

Ist der Hamburger Hafen zukunftssicher wenn bereits Schiffe mit 20 m Tiefgang geplant und gebaut werden? Ist es angesichts dieser Entwicklung nicht besser den Tiefseewasserhafen zu nutzen und die Waren über bestehende Trassen entlang der A31 zu nutzen? Das Stichwort wäre dezentrale Versorgungslinien.

9. Warum sollen wir unser Land zum Wohle Hamburgs opfern? Sind wir am Gewinn beteiligt? Nein, ich will weder den Gewinn noch die Trasse.

10. Noch nicht in der Betrachtung sind die Bodenbewegungen inkl. der neuen Teiche rechts und links der Strecke, damit der Sand für die Dämme ortsnah herbeigeschafft werden kann. Diese gigantischen Massen von Sand (vielleicht 7-10 Mio cbm) können nur lokal gewonnen werden. Auch das führt zu zusätzlichem massivem Landverbrauch und Grundwasserabsenkungen die scheinbar noch keiner Betrachtung unterzogen wurden.

11. Es könnte vielleicht durch Spendenaufrufe gelingen Plakate in Berlin und Hamburg finanziert zu bekommen. In Hamburg an den Ampeln der Einfallsstraßen und in der Fußgängerzonen. Die Hamburger müssen mitbekommen was hier in Niedersachsen passiert.
Vielleicht kann man Mitgefühl erzeugen, denn die Hamburger essen gern unser Wildfleisch und unsere frischen landwirtschaftlichen Produkte.

12. Ich wäre gern bereit über unsere Firma bei Bestellungen den Paketen/Lieferscheinen/Rechnungen ein Flugblatt mit beizulegen. Auf der Vorderseite so wie Euer „Ich sag‘ nein zum Trassenneubau“ und mit einem Hinweis auf die Rückseite mit Landkarte was es für diese Region bedeuten würde und wie man helfen kann, ggf. Spenden. Wenn das alle Firmen entlang der Trasse machen, tragen wir diesen Protest in ganz Deutschland hinaus. Das hat es so bisher noch nicht gegeben. Diese Aktion kann man am Besten über den Dachverband organisieren. Ich glaube es sind bestimmt an die 1.000 oder mehr Firmen, die da mitmachen würden.

13. Wir Bewohner der Norddeutschen Heidelandschaft sowie weitere Regionen in Niedersachsen sind bedroht von einer Bau-Maßnahme, die für uns alle im Abstand von bis zu 5 km Links und Rechts der Trasse eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Katastrophe darstellt.
Aufgrund dieser Auswirkungen bezeichnen wir das Y-Trassen Projekt als volkswirtschaftlichen Supergau.

14. Die politische Mehrheit in Berlin ist leider derart komfortabel, dass selbst 20-30 Abweichler aus dieser Region das Ergebnis für den Bau der Trasse nicht gefährden würde.
Die Entscheidung soll im Sommer 2015 fallen, damit, so denke ich, noch zwei Jahre des Vergessens bis zur nächsten Wahl vergehen können.
Die Tatsache, dass man nun diese teure Variante wählt, die politische Konstellation und der Druck aus Hamburg lassen die Realisierung als sehr wahrscheinlich erscheinen.

15. Touristisch wäre es das Aus für diese Region. Allein in Wietzendorf wären der Jahresumsatz von über 50 Mio massivst beeinträchtigt.

16. Lärm. Die Bundeswehr hat ein nicht unerhebliches Interesse, das ihre Genehmigung für den Betrieb der Truppenübungsplätze bestehen bleibt. Durch diese Maßnahme könnte die Nutzung der Plätze gefährdet sein. Vielleicht hilft uns das. Auch für uns Bewohner wäre eine Obergrenze überschritten.

16. Wer bezahlt und die Wertverluste an unseren Immobilien?

17. Warum schreien die Grünen nicht auf?

18. Wie positioniert sich Herr Gabriel zu diesem Projekt?“

Herzliche Grüße
Frank Warnke

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