Der Reformationstag am 31. Oktober ist neuer gesetzlicher Feiertag in Niedersachsen. Das hat der Niedersächsische Landtag in namentlicher Abstimmung vor wenigen Tagen beschlossen. Vorangegangen war eine breit gefächerte Diskussion, sowohl generell über einen neuen Feiertag als auch über den Reformationstag, der Favorit der SPD/CDU-Landesregierung war. Zu diesem Tag wurden innerhalb und außerhalb des Landtages weitere Vorschläge in die Diskussion eingebracht und mehrere im Landtag zur Abstimmung gestellt. Ich habe für den Reformationstag als neuen Feiertag gestimmt.
Die Reformation hat einen wichtigen Beitrag zur europäischen Kultur geleistet. Der Tag, an dem Luther seine 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg schlug, ist wie kaum ein anderer ein Sinnbild für Mut und für Freigeistigkeit. Eine Freigeistigkeit, das zeigt besonders die Entwicklung von da an, die nur ihren Wert einnimmt, wenn sie im Rahmen und in den Gesetzen eines friedlichen Zusammenlebens allen Menschen als Recht zusteht.
Die Persönlichkeit Luthers insgesamt steht in der Kritik und gibt auch erheblich Anlass dazu. Und doch gehört die von ihm begründete Reformation zu einem der mutigsten Ereignisse, die bis heute unsere Gesellschaft prägt.