Feueralarm auf dem Bahnhof in Suderburg: „ein Metronom brennt“ lautete die Meldung. Am heutigen Sonntag wurden gegen 9.30 Uhr die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Suderburg durch die Sirenen aus einem Gottesdienst hochgeschreckt. Im Laufschritt ging es von der Kirche zum Gerätehaus. Rennen im Anzug – ohne Ausgehuniform geht das erheblich besser und schneller. Und dann auch noch umziehen…
Aber dann geht es ganz schnell. Aus allen Richtungen jagen sie heran, die Einsatzleitstelle hat Großalarm für die Wehren der Samtgemeinde Suderburg gegeben. Der Bereich vorm Bahnhof auf Graulinger Seite füllt sich feuerwehrrot – jeder geht hin und alle sind da.
Auch der Bahnsteig ist voll. Etwas ratlos stehen die Passagiere im Kalten. Die Zugbegleitung hat den Zug sicherheitshalber evakuiert. Aus dem Radgestell des hinteren Wagen zischt und dampft es; die Fahrzeugseiten sind leicht angesengt, es riecht nach verbranntem Öl.
„Heißläufer“ – so heißen Züge, bei denen Achsen oder Bremsen durch einen Defekt heiß werden. Funkensprühend fahren sie dann über die Strecke und entzünden dabei nicht selten die Bahndämme. Die Gefahr ist in der jetzigen kalten und feuchten Jahreszeit allerdings nicht allzu groß. Aber die Hitze von glühendem Metall kann natürlich auch die Ölleitungen in Brand setzen – und dann wird’s richtig gefährlich.
Insofern haben alle Betroffenen richtig gehandelt: Zug abstellen, Fahrgäste evakuieren und dann einen „großen Bahnhof“ für die Feuerwehr.
Diese entdeckte noch eine weitere Achse, die verdächtig heiß war und hat die beiden dann mit feinem Sprühstrahl runtergekühlt.
Für die Zeit des Einsatzes war die Strecke für den Zugverkehr voll gesperrt und auch der Strom wurde abgestellt.
Gegen 10.30 Uhr soll dann ein Ersatzzug gekommen sein, der die Fahrgäste „erlöste“. Sie waren sicher froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist.
Und denen von ihnen, die über die große Anzahl der Feuerwehrleute ein wenig grinsten, sei ein wenig Nachdenken geraten:
Stellt euch einfach mal vor, die Sirenen gehen und keiner geht hin…