Sie erlernen in Malta den Beruf der Bankkauffrau – und zwar an einer Partnerberufsschule der Berufsbildenden Schulen I (BBS I) Uelzen. Und im Rahmen genau dieser Partnerschaft weilen Antonella Busuttil, Kirsty Falzon und Abigail Scalpello derzeit nicht auf ihrer heimatlichen Insel im Mittelmeer, sondern in Uelzen beziehungsweise in Norddeutschland, wo sie den Heidepark in Soltau und die Hansestadt Lüneburg bereits besucht haben. Stippvisiten in Hannover und in der Hansestadt Hamburg stehen ebenfalls noch auf dem Programm.
Heute jedoch waren die drei maltesischen Berufsschülerinnen erst einmal zu Gast im Uelzener Kreishaus. Im Rahmen eines kleinen Empfangs hatte es sich Landrat Dr. Heiko Blume nicht nehmen lassen, die jungen Frauen persönlich zu begrüßen. Begleitet wurden die angehenden Bankkauffrauen durch den Schulleiter der BBS I Stefan Nowatschin, durch Oberstudienrat Rolf Fleischmann, Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt sowie Maren Waltje von der Volksbank Uelzen-Salzwedel und Ina Nörenberg von der Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg. Die beiden Einrichtungen stehen den Nachwuchskräften während ihres insgesamt dreiwöchigen Aufenthaltes als Ausbildungsort zur Verfügung. Hier soll ihnen auch vermittelt werden, wie in Deutschland die duale Berufsausbildung in Sparkassen- und Bankbetrieben funktioniert.
Betreut wird die Gästeschar aus Malta darüber hinaus durch Brigitte Glandorf, Bastian Müller und Tim Graubaum, die zusammen mit Rolf Fleischmann bei den Berufsbildenden Schulen I das sogenannte „Organisationsteam Internationales“ bilden. Das Team hat auch das Besuchs- und Arbeitsprogramm der maltesischen Berufsschülerinnen vorbereitet. So wurden nicht nur Sparkasse und Volksbank als Ausbildungsbetriebe organisiert, sondern auch die Unterkünfte. Außerdem hat es ein informatives Begleitprogramm zum interkulturellen Lernen gestaltet.
Darunter auch einen Rundgang an den Berufsbildenden Schulen I. Der Leiter des Regionalen „Kompetenzzentrums nachhaltiger beruflicher Bildung“, Oberstudiendirektor Stefan Nowatschin, freute sich über den Besuch und informierte über die nachhaltigkeitsorientierten Bildungs- und Berufsbildungsmöglichkeiten. Ausführlich erklärt wurden in diesem Zusammenhang auch die Aufgaben des Lernortes berufliche Schule bei der dualen Berufsbildung.
Im Gegenzug reisen – wie schon im Herbst 2017 – wieder fünf Uelzener Auszubildende vom 29. September bis 20. Oktober 2018 nach Malta, um dort während eines Austauschprogramms ein Betriebspraktikum bei maltesischen Banken durchzuführen. Wie im vergangenen Jahr bilden sich zeitgleich die Berufsschullehrkräfte Fleischmann und Graubaum jeweils eine Woche an der Partnerberufsschule in Maltas Hauptstadt Valetta fort und werden dabei unter anderem die Auszubildenden in ihren jeweiligen Praktikumsbetrieben besuchen.
Besuche bei den insgesamt sieben Partnerschulen der Berufsbildenden Schulen I in Estland, Polen, Frankreich, Italien, Malta, Österreich und China sind nicht nur fester Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzepts an den BBS I Uelzen, sondern auch auf Wechselseitigkeit ausgelegt. Sie sollen dazu beitragen, besonders den Gedanken einer europäischen Integration weiter zu vertiefen und den Frieden in Europa und der Welt zu erhalten. „Ich kann nur alle Schülerinnen und Schüler aufrufen, solche Chancen zu internationalem Kennenlernen und Austausch zu ergreifen“, so Landrat Blume abschließend.