Ihr Artikel „Dütsch för Dütsche!?“ in der Ausgabe vom 20.12.2012
Sehr geehrter Herr Paschko, sehr geehrtes Redaktionsteam!
In Ihrer Ausgabe vom 20.12. drücken Sie in dem Artikel „Dütsch för Dütsche!?“ Ihr Erschrecken darüber aus, dass Sie bei der Suche nach Plattdeutschkursen im Volkshochschulprogramm diese unter der Überschrift „Deutsch für Deutsche“ gefunden haben und fordern die Verantwortlichen auf, die Wortwahl zu verändern, da sich die Frage auftue, ob denn Menschen anderer Nationalitäten in den darunter aufgeführten Kursen nicht willkommen seien. Einmal abgesehen davon, dass es sich dabei um eine abwegige Fragestellung handelt, denn Volkshochschulkurse sind per Gesetz für alle Menschen offen, sind wir durchaus bereit, Formulierungen zu überdenken und ggf. zu verändern. Überschriften wie die o.g. dienen der besseren Orientierung und werden erfahrungsgemäß auch als solche wahrgenommen. Dahinter eine „politische Gesinnung“ zu vermuten, die Erinnerungen an den Nationalsozialismus aufkommen lasse, ist schlicht und ergreifend geschmacklos und bringt die Arbeit der Volkshochschule in Misskredit.
Unsere Weiterbildungsangebote sind für alle Menschen offen. Kaum eine andere Erwachsenenbildungseinrichtung bildet gesellschaftliche Vielfalt, Toleranz und Integration so umfassend ab wie die Volkshochschule. Das spiegeln sowohl unser vielschichtiges Programmangebot als auch die Unterschiedlichkeit der Kursbesucher/innen. Dem gemäß haben wir in unserem Leitbild festgehalten: „Unser Handeln ist überparteilich und weder an eine Konfession noch Weltanschauung gebunden. Wir haben den Anspruch, alle Einwohnerinnen und Einwohner unserer beiden Landkreise, gleich welcher Herkunft, Nationalität oder sozialen Lage, zu erreichen“ (Auszug aus dem Leitbild der Kreisvolkshochschule, einsehbar auf der Internetseite der KVHS unter www.allesbildung.de.)
Wie bereits telefonisch mitgeteilt, weise ich hiermit noch einmal darauf hin, dass meine Mitarbeiter/innen und ich immer ein offenes Ohr für Anregungen und Verbesserungsvorschläge haben, dass jedoch – wie in diesem Fall geschehen – in unangemessener Weise Bezüge zum Nationalsozialismus hergestellt werden, ist kontraproduktiv und schießt weit über`s Ziel hinaus. Was damit angerichtet wird, zeigt die Reaktion unseres Plattdeutschdozenten, Herrn Feuerhake.
Ich erwarte, dass Sie sich aktiv für eine Richtigstellung einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Matzker-Steiner
Geschäftsführerin der KVHS