Kleiner Grenzverkehr bei der Radwegeinweihung
Das Wetter schien einen Strich durch die Rechnung zu machen, als der Tag zur Bürger-Radwegeinweihung dämmerte. Graue Wolken hingen bleiern am Himmel und Regen tropfte auf’s Land. In Wirklichkeit war das so bestellt, schließlich sollte der Radweg sauber sein – denn wer fährt schon gerne auf staubiger Piste?
Nachmittags klarte es auf und als die Veranstaltung begann, begleitete die Sonne das Teilnehmerfeld.
Über fünfzig Bürgerinnen und Bürger versammelten sich mit ihren Rädern um 17.00 Uhr am Startpunkt Ecke Industriestraße/Hauptstraße in Suderburg. Nach kurzer Begrüßung „Wir wollen hier keine Reden halten sondern unseren Radweg einweihen – also auf die Pedale…“ fuhr ein gutgelaunter Tross los und nahm den wirklich gut zu fahrenden Beton-Radweg unter die Reifen. Die leicht hügelige und kurvige Strecke macht Spaß und ist auch für untrainierte Radler mühelos zu fahren.
So verging die Zeit, für die vier Kilometer lange Strecke bis zum Kreisel, wie im Flug. Dort gab es ein großes Hallo mit den Stadensener und Sommerbad-Aktiven, die die Suderburger bereits mit einem „Badeschluck“ erwarteten. Ein Schnapsglas mit Rum auf Würfelzucker und Kaffeebohne – daß hatte es in sich. Spätestens danach war auch dem Letzten warm und gemeinsam ging es dann (nach der Verteilung von Gutscheinen für „ne Bratwurst und ’nen Bier“) zurück nach Suderburg – zum Baustellen-Barbeque.
Die Baustelle stellt zur Zeit einen echten Engpaß dar. Der Weg für Fußgänger und Radfahrer ist derart schmal, dass an Gegen“verkehr“ garnicht zu denken ist. Ein paar Verwegene versuchten es direkt durch die Baustelle, mußten aber nach wenigen Metern im Sand aufgeben. So dauerte es eine Weile, bis der Letzte, der mittlerweile auf weit über siebzig Teilnehmer/innen angeschwollenen Truppe, den Engpaß hinter sich hatte.
Bei der Ankunft im Kaffee Hof roch es bereits lecker nach Bratwurst. Carola Lindloff und ihr Team hatte alles perfekt vorbereitet und so konnten sich die Teilnehmer/innen gleich über Wurst, Bier und Brause „hermachen“. Dank der Spenden einiger großzügigen Sponsoren gehörten Wurst und Bier zu dieser kostenlosen Veranstaltung. Da dabei sogar noch Geld übrig geblieben ist, freut sich nun die Interessengemeinschaft Sommerbad Stadensen (ISO) über eine überraschende Spende.
Das Sommerbad war natürlich auch Thema bei vielen Gesprächen. Die Stadensener sind sich darüber klar, daß es das Bad ohne die Suderburger schon längst nicht mehr gäbe. Aber die Suderburger wissen auch zu schätzen, daß es überhaupt die Gelegenheit zum Baden in erreichbarer Nähe gibt. Den Umstand, daß das Bad übersichtlich und fast familiär ist, schätzen ganz viele, die ihre Kinder dort sorgenlos auch mal alleine schwimmen lassen können.
Wir müssen auch über die Gemeindegrenzen hinweg zusammenhalten und an einem Strang ziehen. Nur gemeinsam ist das zu wuppen – ansonsten ist es weg. Das ist die Quintessenz aus vielen Gesprächen. Und das führte dann thematisch zu einem weiteren Punkt, der für beide Gemeinden wichtig ist: die Fortsetzung des Radweges von der B4 nach Stadensen. Erst durch den Bau dieser Radwegstrecke wird die Geschichte „rund“. Erst wenn es ihn gibt können wir mit unseren Kinder gefahrlos mit dem Rad zum Schwimmen fahren. Ältere Kinder könnten die Strecke dann auch alleine bewältigen.
Aber auch für den Tourismus wäre es eine Bereicherung. Die Verbindung der Regionen würde mit Sicherheit zu mehr Radtourismus führen, von dem alle profitieren.
Aus diesem Grund wurde zum Abschluss der Veranstaltung im Kaffee Hof eine Unterschriften-Initiative gestartet, mit dem Ziel Druck zu machen auf die Verantwortlichen. Sie müssen sich einsetzen für den Bau des Radweges. Und sie müssen wissen daß er uns wichtig ist – auch hier in Suderburg!
Ein gelungener Tag, eine gelungene Veranstaltung für die letztendlich gut hundert Teilnehmer und Gäste am Kaffee Hof.
Diejenigen, die ihre Bürger vergessen haben bei der offiziellen Einweihung, wissen jetzt, daß die so etwas auch alleine hinbekommen. Vielleicht erinnert es sie daran, daß sie selbst auswechselbar sind – die Bürger aber nicht.
Ein Dank geht an alle, die viele Jahre „dicke Bretter gebohrt“ und den Radweg von Suderburg zur B4 durchgesetzt und realisiert haben.
Ein besonderer Dank geht an die Sponsoren der Veranstaltung:
- Autohaus Dehrmann GmbH, Suderburg
- EDEKA Gerd Janszikowsky, Suderburg
- EMS Elvira Müller, Suderburg
- Gasthaus Müller „Spiller, Suderburg
- Gerep Maschinenbau GmbH, Suderburg
- Götz Schimmack, Hösseringen
- HTN Thomas Nohns, Suderburg
- Kaffee Hof, Suderburg
- Kfz-Center Schonscheck, Suderburg
- Klaus Beitat Malermeister, Hösseringen
- Praxis Hans Böttcher, Suderburg
- Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg, Suderburg
- Tischlerei Semmler, Suderburg
- Wacholder-Apotheke, Suderburg