Nach mehr als 20 Jahren, in denen die Gerdauer Politik maßgeblich von Bohlsen aus bestimmt wurde, ist nun eine gewisse „Kirchturmpolitik“ an den Ort zurückgekehrt, in dem die Kirche tatsächlich steht.
Bei öffentlichen Ausschuss- oder Ratssitzungen werden Zuhörer zwar immer höflich begrüßt, es entsteht aber oft der Eindruck, dass wirkliche Beteiligung der Bürger, z.B. durch Hinweise oder Fragen, eher als lästig empfunden werden. Ausweichende Antworten und die Protokolle sind dementsprechend oft nichts sagend und unvollständig.
Wenn man die Zusammensetzung des jetzigen Gemeinderates und erst recht die Kandidatenlisten für die kommende Kommunalwahl ansieht, fällt auf, dass eine Gruppe überproportional vertreten ist. Nun muss das nicht zwangsläufig eine Klientelpolitik bedeuten, aber um derartige Gedanken zu zerstreuen, wäre es schon hilfreich, wenn bei größeren Bauprojekten die Bevölkerung in stärkerem Umfang mit einbezogen würde.
Auch könnte von Seiten der konventionellen Landwirtschaft auf bestimmte „Maßnahmen“ verzichtet werden, z.B. den Einsatz von Gentechnik, der hoch bienengefährlichen Neonikotinoide (in Frankreich verboten) und Glyphosat (lt. IARC der Weltgesundheitsorganisation wahrscheinlich Krebserregend).
Auch die Verwendung von aus anderen Regionen importiertem Hühnertrockenkot und Gülle ist wegen möglicher Keimbelastung problematisch.
Dies wären dann Maßnahmen zum Wohle aller Bürger und es würde sicher auch zu einer verbesserten Akzeptanz der Landwirtschaft beitragen.
Albert Einstein wird der Satz zugeschrieben: „Wenn die Biene von der Erde verschwindet, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben“.
Vier Jahre mögen etwas unwirklich erscheinen, nachdenkenswert ist der Satz allemal.
Arnold Kröger, Barnsen