Grenzbegehen der Gemeinde Eimke

Grenzbegehen_EimkeBereits zum 28. Mal fand zwischen den Feiertagen das Grenzbegehen der Gemeinde Eimke statt.

Rund 90 Eimker Bürger begaben sich am 29. Dezember 2012 bei trockenem Wetter auf die diesjährige, knapp 10 km lange Strecke entlang der Eimker Gemarkungsgrenzen. Unter der Führung von Karl-Ernst Kuhlmann junior wollten Jung und Alt mehr über ihre Heimat erfahren. Nach dem Start am Flötengehege in Wichtenbeck ging es zu Fuß durch Wald und Feld. Martin Holst, Landwirt aus Wichtenbeck, erklärte die Fluren entlang des Weges.

Auf Schusters Rappen marschierte die Gruppe bis zum Trauener Weg. Dort erreichten die Wanderer die Schießplatzgrenze der Firma Rheinmetall. Rheinmetall, ein Unternehmen der Rüstungsindustrie, fertigt seit 1899 am Standort in Unterlüß Wehrtechnik. In der Heide erprobt das Unternehmen seit über 100 Jahren Fahrzeuge, Waffen und Munition auf einem firmeneigenen Erprobungsgelände.

Alfred Johannes, ein ehemaliger Mitarbeiter von Rheinmetall, erläuterte Schießplatz-Größe und -Funktionen. Heute werden auf dem Gelände die für die Bundeswehr notwendigen Prüfungen durchgeführt. Die Schießbahn liegt dabei wie eine breite Schneise im Wald. Die äußeren Sicherheitsbereiche des Schießplatzes sind bewaldet und können forstwirtschaftlich genutzt werden. Zum Erhalt der weiten Heideflächen werden diese in bestimmten Zeitabständen durch kontrolliert gelegte Feuer abgebrandt, um eine Verholzung zu vermeiden.

Auf ihrem Weg begegneten die Spaziergänger weiteren Zeugnissen aus der bewegten Geschichte Rheinmetalls, z.B. dem Gut Mitte. Die Firma Rheinmetall durfte nach dem 1. Weltkrieg aufgrund des Versailler Vertrages keine Waffen mehr herstellen und musste den Betrieb vorübergehend auf die zivile Produktion umstellen, sie fertigte u.a. Dampf-Lokomobile für die Landwirtschaft. Die Firma betrieb in den Jahren der Weimarer Republik auch ein paar landwirtschaftliche Mustergüter, wie das Gut Mitte, wo der Einsatz von sogenannten Dampf-Pflügen getestet wurde. Für landwirtschaftliche Transporte wurden vom Unterlüßer Bahnhof zum Gut Mitte damals sogar Schienen verlegt, die heute aber wieder verschwunden sind: Geblieben ist der Name, der „Schwarze Weg“. Das Gut Mitte verlor seine Bedeutung mit der Wiederaufnahme der militärischen Produktion vor dem 2. Weltkrieg.

Die Grenzbegeher erfuhren so viel Interessantes über ihre nähere Umgebung. Die Bewegung an der frischen Luft machte zudem Appetit. Bei einer Pause sorgten Gudrun Kuhlmann und ihr Team mit Glühwein und Brötchen für eine willkommene Stärkung.

Am landschaftlich schön gelegenen Stausee vorbei ging es dann auf dem Bohlensteg über die Gerdau zurück nach Eimke. Die Truppe erreichte schließlich den Schmarbecker Weg, wo Kalle Kuhlmann durch das neu errichtete Blockheizkraftwerk führte.

Für einen geselligen Ausklang der Wanderung sorgte eine gemeinsame Mahlzeit im Hotel Wacholderheide, wo die Teilnehmer bei guten Gesprächen die Eindrücke und Erlebnisse des Tages noch einmal Revue passieren ließen. Herzlichen Dank an alle Mitwanderer und Helfer!

Tatjana Lüning

Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.