Seit 1998 ist Cornelia Voigts aus Suderburg ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte für die Samtgemeinde Suderburg. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat sie regelmäßige monatliche Sprechstunden angeboten, an vielen Ausschuss- und Ratssitzungen und Einstellungsgesprächen in der Verwaltung teilgenommen und ganz maßgeblich die Seniorenbegleitung in der Samtgemeinde mit aufgebaut.
Auf eigenen Wunsch beendet sie nun zum 31. Oktober 2014 diese langjährige ehrenamtliche Tätigkeit, ihre offizielle Verabschiedung fand bereits am 30.09.2014 statt.
Gleichzeitig wurde der Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsbeauftragten für die Jahre 2010 bis 2013 durch Friedhelm Schulz veröffentlicht.
Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsbeauftragten der Samtgemeinde Suderburg
für die Jahre 2010 – 2013
Präambel:
Die Gleichstellungsbeauftragte soll dazu beitragen, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu verwirklichen (§ 9 Abs. 2 NKomVG).
Bericht:
Bereits zum zweiten Mal gibt die Samtgemeinde Suderburg mit dem hier vorliegenden Bericht zur Chancengleichheit einen konkreten Überblick darüber, wie sie in ihrem kommunalen Handeln die gesetzlich gebotene Gleichberechtigung von
Frauen und Männern umsetzt. Der geforderte Berichtszeitraum umfasst nunmehr die Jahre 2010 bis 2013. Der Samtgemeindebürgermeister berichtet dem Samtgemeinderat gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten alle drei Jahre
über die Maßnahmen, die die Samtgemeinde zur Umsetzung des Verfassungsauftrages aus Artikel 3 Abs. 2 der Niedersächsischen Verfassung durchgeführt hat, und über deren Auswirkungen. Der Bericht ist dem Rat der Samtgemeinde für die Jahre 2010 bis 2013 zur Kenntnis zu geben. Im Folgenden berichtet Gleichstellungsbeauftragte Cornelia Voigts aus ihrer Tätigkeit in dem Berichtszeitraum:
An mich wenden sich Frauen, wenn Sie ….
· sich als Frau benachteiligt fühlen
· sich Unterstützung bei der Durchsetzung Ihrer Rechte wünschen
· Informationen und Auskünfte benötigen
· Kontakt zu Frauengruppen und -organisationen suchen
· Ideen und Anregungen zur Verbesserung der Situation von Frauen und Mädchen in der Samtgemeinde Suderburg haben
· eine Veranstaltung oder ein Projekt gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten durchführen wollen
· die Gleichstellungsbeauftragte zu einem Gespräch oder zu einem bestimmten Thema einladen möchten
Meine Arbeitsschwerpunkte als Gleichstellungsbeauftragten sind ….
· Gewalt gegen Frauen und Kinder
· Frauen und Beruf (Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Wiedereinstieg, Berufsorientierung, Teilzeitarbeit)
· Mädchenarbeit und geschlechtsdifferenzierte Gewaltprävention
· Frauen und Politik
· Personalentwicklung und Förderung von Chancengleichheit
Weitere Themen: Bildung, Situation ausländischer Frauen, Alleinerziehendenproblematik
Methodik meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Berichtszeitraum 2010 – 2013:
1. Beratung
Als Gleichstellungsbeauftragte bin ich für Rat suchende Personen Anlauf- und Informationsstelle zugleich. Den Schwerpunkt meiner Beratung sehe ich in der Weitervermittlung Rat suchender Frauen und Mädchen an fachlich geeignete Beratungseinrichtungen und Behörden. Persönliche Beratung wurde von mir telefonisch, mündlich anlässlich besonderer Beratungstermine oder anlässlich regelmäßiger mehrstündiger Sprechtage im Suderburger Rathaus (monatlich) durchgeführt.
2. Zusammenarbeit mit dem Hauptverwaltungsbeamten
3. Teilnahme an Sitzungen politischer Gremien
· Zur Informationsgewinnung über aktuelle politische Themen/Projekte mit Gleichstellungsrelevanz
· Mitwirkung bei der Auswahl und Einstellung von Nachwuchskräften (konkret: Frau Theresa Lindloff, Ann-Katrin Paulini, Maike Handau, Frau Kristina Heidemann)
· Mitwirkung bei der Auswahl und Einstellung von Beschäftigten (konkret: Achim Seifert, Holger Rodehorst, Theresa Lindloff)
4. Austausch mit anderen ehren-/hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten
· mit der hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten des LK Uelzen und allen weiteren ehrenamtlichen Gleichstellungsbeauftragten im LK Uelzen wurden im Berichtszeitraum in regelmäßigen Abständen Treffen durchgeführt, um einen Informations- sowie Erfahrungsaustausch zu erreichen.
5. Initiierung und Begleitung von Projekten mit Gleichstellungsrelevanz
· Projekt „Ehrenamtliche Seniorenbegleitung in der SG Suderburg“
6. Pressearbeit
Ein Baustein der Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte ist die Öffentlichkeitsarbeit, die gemeinsam mit dem Hauptverwaltungsbeamten und den Gleichstellungsbeauftragten der weiteren Kommunen im Landkreis Uelzen durchgeführt wird. Auf den Websites der Einheits-/Samtgemeinden und in einem Flyer werden die Gleichstellungsbeauftragten Möglichkeiten der Gleichstellungsbeauftragten erläutert. Ferner wurde über einzelne Projekte berichtet.
7. Geschlechterverhältnis in kommunalen Gremien
Laut Niedersächsischem Gleichberechtigungsgesetz (NGG) sollen kommunale Gremien paritätisch nach Geschlecht besetzt werden. Bei der Entsendung von Vertreterinnen und Vertreter in externe Gremien außerhalb der öffentlichen
Verwaltung verpflichtet das Gesetz, auf eine hälftige Besetzung mit Frauen hinzuwirken, um eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in allen Gremien im Geltungsbereich des NGG sicherzustellen. Im Zeitraum 2010-2013 gilt folgende Geschlechterverteilung:
In allen politischen Gremien der Samtgemeinde sowie Mitgliedsgemeinden sind Frauen zwar vertreten, jedoch bei weitem nicht in der geforderten bzw. angestrebten Größenordnung.
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Um hier das gesetzliche Gebot der Chancengleichheit zu verwirklichen, sollte künftig im Zuge der Besetzung von Gremien bei Vorschlägen zur Kandidatur und der Aufstellung von Wahllisten darauf geachtet werden, dass Männer und Frauen gleichberechtigt vertreten sind.
8. Geschlechterverhältnis in der SG-Verwaltung
Anhand einiger ausgewählter Personaldaten wird im Folgenden die Personalsituation der Verwaltung skizziert:
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9. Umfang der Arbeitszeit
Etwa die Hälfte aller beschäftigten Frauen arbeitet mit reduzierter Stundenzahl, hauptsächlich, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erreichen. Die Samtgemeinde Suderburg unterstützt dieses Interesse.
Ausgehend vom Berichtszeitraum 2007 – 2009 ist der Anteil der weiblichen Teilzeitkräfte leicht angestiegen.
10. Führungspositionen
Auf den Leitungsstellen mit Personalverantwortung sind Frauen noch immer stark unterrepräsentiert. Unverändert zum 1. Bericht befinden sich ausschließlich Männer in der 1. Führungsebene (0/3); in der 2. Führungsebene (1/0).
11. Ausbildung
2007-2009 gibt es bei der SG Suderburg im Durchschnitt 3 Auszubildende (pro Ausbildungsjahr 1 Auszubildende/r). Das Geschlechterverhältnis ist in nicht ausgewogen. Es werden derzeit ausschließlich weibliche Nachwuchskräfte
ausgebildet.
12. Vereinbarkeit von Beruf und Familie vorhanden
Sehr erfreulich ist, dass die Samtgemeinde Beschäftigten ermöglicht, eigene Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen. Diese Familienaufgaben können dadurch mit den beruflichen Anforderungen am Arbeitsplatz in Einklang gebracht werden. Möglich wird dies u.a. durch flexible Arbeitszeitmodelle, Maßnahmen zur Berufsrückkehr nach der Familienphase u.a.
13. Resümee
Der Schwerpunkt meiner Tätigkeit in der Samtgemeinde Suderburg liegt in der Frauen- und Familienpolitik. In der Samtgemeinde Suderburg bzw. Mitgliedsgemeinden Suderburg, Gerdau und Eimke und den entsprechenden Kirchengemeinden wurden vielfältige Angebote geschaffen, die sehr gut an die veränderten gesellschaftlichen Gegebenheiten anknüpfen. Dieser Bericht zeigt, dass der Auftrag zur Gleichberechtigung der Geschlechter erkannt wurde und beachtet wird. Gleichzeitig wird aber deutlich, dass auf verschiedenen Ebenen doch noch Handlungsbedarf besteht.
14. Ausblick des SG-Bürgermeisters
Ich wünsche mir aufgrund der erheblichen gesellschaftlichen Veränderungen eine entsprechend angepasste finanzielle Besserstellung unserer Gemeinden, die in Zugzwang geraten, ihre Angebote entsprechend anzupassen. In diesem Zusammenhang spreche ich insbesondere die Schaffung von Krippenplätzen, die Schaffung von Ganztagesplätzen in Kitas sowie die Aufstockung des Betreuungsschlüssels an.
Der Samtgemeindebürgermeister
Friedhelm Schulz
Die Gleichstellungsbeauftragte
Cornelia Voigts
Suderburg, den 30. September 2014