In seiner Sitzung am 16. 10. 2014 hat der Gerdauer Bau-, Wege- und Umweltausschuss den Radweg von Bargfeld nach Gerdau „auf den Weg“ gebracht. Rechtzeitig wurden dem Landkreis in der 39. Kalenderwoche die Baureife erklärt und Planungs- und Bauerlaubnisverträge übergeben. Baubeginn könnte nun bereits im nächsten Jahr sein.
Radwege- und Landschaftspflegerische Begleitplanung waren im Mai 2014 an zwei getrennte Ingenieurbüros vergeben worden. Auf der Ausschusssitzung im Gasthaus Köllmann in Bargfeld stellte Thomas Schröder vom Ingenieurbüro Schulz und von der Ohe dem Ausschuss und 15 Zuhörern die Planung vor: Der Betonweg soll am Forstweg in Bargfeld beginnen und am Oheweg in Gerdau enden. Er wird im Abstand von 3 Metern rechtsseits der Kreisstraße Richtung Gerdau verlaufen. 135 Bäume müssen für ihn gefällt werden. Bei der Baumaßnahme wird gleichzeitig ein Kabelleerrohr für Glasfaserkabel verlegt. Für diese Kosten ist die Gemeinde aber nicht zuständig. Die gesamte Baumaßnahme wird einschließlich notwendiger Grunderwerbe, Ausgleichsmaßnahmen und Ingenieurleistungen 465.000 Euro kosten. 70% der Kosten werden über den Landkreis aus bereitstehenden Töpfen des Landes Niedersachsen erstattet.
Weiter beschloss der Ausschuss den Verkauf eines Wegeteilstücks in der Gemarkung Holthusen an das Land Niedersachsen. Diese 1.775 m² dienen als „Aufwertungsfähige Fläche“ für eine naturschutzfachliche Kompensation im Rahmen einer weiteren Bebauung auf dem Flugplatz Barnsen. Konkret soll hier ein Bebauungsplan aufgestellt werden, um den Bau von zusätzlichen Flugzeughallen zu ermöglichen. Finanzieren wird den B-Plan der Landkreis, die Gemeinde Gerdau ist aber für die Planung zuständig. Die flugrechtliche Genehmigung des Flugplatz bleibt jedoch unverändert, wie Uelzens Baudezernent Frank Peters versicherte. Er nahm an der Sitzung teil, um die geplanten Maßnahmen zu erläutern.
Der restliche Weg in Holthusen wird an den Landwirt Burkhard Krüger verkauft. Er hatte dafür ein Kaufangebot abgegeben, dessen Annahme der Ausschuss nun dem Rat empfohlen hat.
Über eine Anregung von Werner Bollhorn, zur Unterhaltung, Instandsetzung und Sanierung von Rad- und Wanderwegen in der Gemeinde, kam es zu keiner Entscheidung. Hier wurde der Beschluß gefaßt, den Zustand der Wege zu überprüfen.
Eine weitere Anregung kam von Fritz Kaune. Er hatte sich Gedanken zur Laub- und Grünschnittproblematik gemacht und angeregt, einen zentralen Sammelplatz einzurichten. Dafür hatte er das eingezäunte Gelände der Kläranlage in Gerdau vorgeschlagen – mit Anlieferungszeiten während der Anwesenheit des Klärwärters.
Ein Problem scheint beim Gerdauer Laub zu sein, das es ohne entsprechenden Herkunftsnachweis von den Bäumen fällt. Der wäre aber nötig, um ihn in „privates“ oder „öffentliches“ Laub unterteilen zu können. Denn nur für öffentliches Laub oder Schnittgut ist die Gemeinde zuständig, so Stefan Kleuker.
Werner Meumann erkannte die Kompliziertheit der Angelegenheit und schlug vor, dass sich die Gemeinde „um eine Lösung bemühen“ solle. Dazu konnte sich der Ausschuss allerdings nicht durchringen: er nahm Kaunes Anregung lediglich „zur Kenntniss“.
Darüber schüttelte Fritz Kaune wiederum nur verständnislos den Kopf. Er hatte nach einer pragmatischen Lösung gesucht und sieht einen erheblichen Druck bei den Bürgern. Die werden jetzt weiterhin für die Entsorgung des „öffentlichen“ Laubes verantwortlich gemacht. Gerade dort, wo es große Laubbaumbestände in öffentlicher Hand in den Dörfern gibt, könne man den Bürgern jetzt nur noch raten, das Laub auf die Straße zu fegen.
Hier ist dann die Gemeinde für die Entsorgung zuständig…
Weniger Probleme machten dem Ausschuss die Erweiterungspläne der Bohlsener Mühle. Hier war ein Gutachten über die Geruchsbelästigung in Bohlsen und unmittelbarer Umgebung erstellt worden. Diese resultiert aus mehreren Mast- und Viehställen und dem dann erweiterten Backbetrieb.
Das Gutachten kam zu dem Schluß, dass die Geruchsbelastung im gesetzlichen Rahmen liegt. Die Planung kann also weitergehen.
Bürgermeister Volker Schulz unterrichtete über wichtige Angelegenheiten:
– In der Kita Gerdau ist auf Forderung des Brandschutzes eine Schallschutzdecke entfernt worden. Der Lärmpegel ist dadurch enorm gestiegen. Ein Ersatz des Schallschutzes ist bisher nicht in Sicht – aber dringend notwendig.
„Man muß sehen wie’s weitergeht“, so Schulz. Eigentlich sollte er das wissen: Die Gemeinde ist hier eindeutig zuständig und es gibt keinen guten Grund, den Schallschutz nicht schnellstens zu ersetzen.
– Es wird eine LKW-Zählung zwischen Gerdau und Barnsen geben – während und außerhalb der Rübenkampagne. Hierdurch sollen gesicherte Zahlen für die tatsächliche Belastung der Strecke erhoben werden.
– An der Schlachterei in Gerdau soll im Winter ein großer Laubbaum gefällt werden. Er hebt mit seinem Wurzelwerk den Gehweg an. Fritz Kaune mahnte in der Bürgerfragerunde an, das noch einmal zu überdenken. Er vermutete auch hier das anfallende Laub als Ursache für die Fällaktion. Wenn angehobene Bürgersteige darüber den Ausschlag geben könnten, ob ein Baum stehen bleiben darf oder gefällt wird, müßten noch jede Menge anderer Bäume gefällt werden, so Kaune. Er mahnte an, die Maßnahme mit dem Naturschutzbeauftragten des Landkreise abzusprechen.
Volker Schulz versprach das mit „aufzunehmen“.
„Werner Meumann erkannte die Kompliziertheit der Angelegenheit und schlug vor, dass sich die Gemeinde „um eine Lösung bemühen” solle.“
Ein klein wenig konkreter hätte es schon sein können. Die Anregung war ja allen Ratsmitgliedern bereits seit Mai diesen Jahres bekannt!
Das Laub fällt, Bäume und Sträucher werden beschnitten. Besteht jetzt Hoffnung, dass im Rat Lösungen erarbeitet werden?
Entweder im Artikel ist ein Fehler oder die Gedauer Verwaltung, sprich der neue Bürgermeister, hat hellseherische Fähigkeiten.
KW 39 ist der 22.-28 September! Beschluss vom Ausschuss am 16.Oktober!
Dann war es wohl völlig egal, wie und ob der Ausschuss überhaupt irgendetwas entscheidet?
Das erklärt dann natürlich auch, warum keine ernsthafte Diskussion über die Verlängerung bis zur B 71 in Gerdau zustande kam. Die Erklärung der Ausschussvorsitzenden, dies wäre in der vorgeschlagenen Form nicht möglich, weil der durch den Radweg aufgewirbelte Sand die auf dem parallelen Grundstück befindlichen Klaviere beeinträchtigen würden, kann ja nur als grotesk eingeordnet werden.