Eine, nach eigener Aussage, eher weibliche Form des Protestes wählten heute die Anlieger der Straße In der Worth in Gerdau. Etwas Häßliches, das man nicht so ohne Weiteres entfernen kann, wird irgendwie verschönert, damit es nicht mehr ganz so stört.
Das Objekt der Aktion ist ein alter verrosteter Faßwagen. Er wurde zuletzt landwirtschaftlich genutzt und steht seit Tagen im Straßenseitenraum. Das ärgert die Anwohner – und das ist wohl so gewollt. Die Betroffenen sehen darin eine Provokation des Landwirts Stefan Kleuker, mit dem sie, durch den Streit über die von ihm gewünschte Entwidmung der Straße In der Worth, völlig überquer liegen.
Die Polizei wurde eingeschaltet, eine Anzeige verfasst und das Ordnungsamt informiert: der Schrott soll da weg, denn er behindert und verschandelt die schönste Straße Gerdaus. Das er weder zugelassen ist, noch irgendwelche Kennzeichen oder vorgeschriebene Eigentümer-Beschilderung hat, macht die Sache nicht besser. Aber es passiert seitens der Behörden – nichts!
Nun reagierten die Anwohner mit ihrer Aktion. Aber sie legen sehr viel Wert darauf, dass sie damit nicht provozieren wollen. Sie wollen lediglich zeigen, dass sie sich ihre Umgebung nicht verschandeln lassen wollen. Und: „solange das Ding da steht, werden wir uns darum kümmern und es für uns verschönern. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir den Schrott akzeptieren.“
Der ehemalige Bürgermeister Adolf Hilmer, ebenfalls ein Betroffener, versteht nicht „…warum das alles so sein muß. Kleuker hätte uns etwas anbieten können, z.B. einen Wendehammer vor dem Hofgrundstück, oder eine andere Straßenführung, damit auch größere Fahrzeuge die Möglichkeit haben auf unsere Grundstücke zu kommen.“ Aufgrund der Kurvensituation geht das nur aus einer Richtung, andersherum ist der Einfahrtswinkel zu spitz. „Möglichkeiten hätte es viele gegeben, aber die wollte er ja nicht“, so Hilmer, und wirkt etwas ratlos, wie das alles nun weitergehen soll.
Aber aufgeben werden sie nicht, die Anwohner. Der Streit hat sie zusammengeschweißt. Sie stehen das jetzt gemeinsam durch – egal was noch kommt…
Das ist wirklich eine gelungene Aktion der Anwohner der Straße In der Worth.
Sicherlich ist das der Einstieg für Gerdau, sich am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ zu beteiligen.
Noch ein paar solcher Highlights und beim nächsten Mal führt Gerdau statt Bohlsen zur Siegerehrung nach Berlin
Schöne Aktion! Glückwunsch. Hättte da eine Idee für den Schrottwagen: Fenster reinschneiden und als Touri-Bahn in Lüneburg verwenden. Käme bestimmt fröhlicher an als die geplante Glaskistenbahn.
Das Katasteramt in Uelzen lässt grüßen. Tolle Aktion!!! Zeigt doch, dass ein einzelner Ratsherr und die Politik in Gerdau den Bürgersinn völlig missachten und nur noch mehr zum Widerstand aufstacheln.
Übrigens fragt sich, welches Selbstverständnis die CDU-Fraktion von Lokalpolitik und von sich als gewählten Vertretern der Bürgerinnen und Bürger überhaupt besitzen? Sie sollen doch wohl das Interesse ihrer Wählerinnen unfd Wähler repräsentieren und nicht das Eigeninteresse eines Einzelnen, der die seit dem 19. Jh gewachsene Dorfstruktur aus Eigennútz umkrempeln will. Leider hat er dazu auch noch willige und von politischem Gewissen schmerzbefreite Wasserträger, die hoffentlich durch ein Obergericht zur Ordnung gerufen werden.
Was in der Gemeinde Gerdau nötig ist: Rücktritt der gesamten CDU-Ratsmitglieder und Neuwahl, damit endlich wieder ein von Seilschaften unabhängiges und objektives Selbstverwaltungsorgan Politik für und nicht gegen Menschen macht.
Tolle Aktion. ob der CDU-Gemeinderat jetzt wohl nachdenklich wird?