Gemeinde wortbrüchig und stumm – ein Dorf sieht langsam Rot…

Dreilinger Bauernrechnung: Amtsfeld und Teile des Rates „in Deckung“? Friedhelm Schulz will vermitteln.

(Drei) Das untypische Gasthaus von Stadorf e.V. war in diesem Jahr die Tagungsstätte der Dreilinger Bauernrechnung. Neben zahlreich erschienenen Bürgerinnen und Bürgern aus Dreilingen und Niebeck zeigten auch einzelne Eimker sowie mehrere Samtgemeinderatsmitglieder Interesse an den Dreilinger Themen der kommunalpolitischen Selbstverwaltung.

Dorfsprecher Günther Winkelmann schilderte gleich nach der Begrüßung das „brennendste Thema“: die Vorgeschichte und Sachlage zum „Kellerschen Grundstück“.

Die Gemeinde Eimke hatte es schon vor drei Jahren der Dorfgemeinschaft zur Nutzung zugesagt und anschließend 2010 ersteigert. Auf der Ratssitzung am 21. 8. 2012 wurde in Eimke jedoch gegen die frühere Vereinbarung mit den Dreilingern entschieden. Mehrere schriftliche Eingaben an alle Ratsmitglieder und die Erläuterungen des damaligen Noch-Ratsherrn Dirk Schröder fanden keine Beachtung. Das ist weder fair noch rechtens und entsprechend scharf fiel jetzt die Kritik am Verhalten des Bürgermeisters aus.

Das Handeln der Eimker Gemeindeverwaltung im Zusammenhang mit dem Stellplatz des Glascontainers hatte im Dorf ebenfalls für Unmut gesorgt. Die Gängelung und Bevormundung durch die Art der Amtsführung des Bürgermeisters und seine Ratsarbeit in Eimke wurde heftig bemängelt.

Zum großen Bedauern der Dreilinger war Bürgermeister Dirk-Walter Amtsfeld wegen seines Urlaubs nicht anwesend und konnte oder besser gesagt: brauchte daher keine Stellungnahme abgeben. So war in der Versammlung auch von einer „schweren Krise“ und „Vertrauensbruch“ die Rede.

Um aber noch einmal guten Willen zu zeigen einigte man sich jetzt auf die Einrichtung eines runden Tisches, mit Friedhelm Schulz als Vermittler. Vielleicht die letzte Möglichkeit, die Frage des umstrittenen Grundstücks in der Dorfmitte zur Zufriedenheit der Dreilinger zu klären.

Samtgemeindebürgermeister Friedhelm Schulz lobte die erfolgreiche Arbeit der Dorfgemeinschaft, die besonders mit ihrem überregional bekannten Treckertreck eine tolle Veranstaltung organisiert. Die Lücken in der Internet-Breitbandversorgung sollen nun bis 2014/15 beseitigt sein, man darf gespannt sein…
Zur Frage der kommunalen Verwaltungsstruktur berichtete Schulz, dass sich alle Räte mehrheitlich für den Erhalt der bisherigen Samtgemeinde ausgesprochen haben. Sie sei auch weiterhin überlebensfähig.

Anschließend erläuterte Dirk Schröder seine Motive zur Niederlegung seines Ratsmandates im Rat der Gemeinde Eimke. Nachrücker ist Simon Lüthe aus Ellerndorf.

Die stellvertretende Dorfsprecherin Kathrin Schwieger berichtete über die zahlreichen Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft und der Feuerwehr. Auch im Jahr 2013 stehen wieder viele Termine mit dem besonderen Höhepunkt des Treckertrecks am 15./16. Juni auf dem Jahresprogramm.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Ilse Holst verlas einen Gruß des Bürgermeisters, lobte die intakte Dreilinger Dorfgemeinschaft, die Arbeit der Feuerwehr, die Montagsfußballer und die Dreilinger Fuchsjagd.

Aus der Gemeindearbeit gab es, wie bereits im Vorjahr, keinen Bericht. Die Nachfragen aus dem Publikum betrafen das Vorgehen zum Wegefreischnitt. Es blieb zunächst ungeklärt, weil der Bauausschussvorsitzende nicht anwesend war. Die betroffenen Landwirte wünschen sich nun schriftliche Absprachen mit der Gemeinde.

Mit Blick auf den erschreckenden Bevölkerungsrückgang in den Dörfern der Gemeinde Eimke – bis zu 25% in den letzten 10 Jahren – wurde die Frage nach Interessenten an Grundstücken im Dreilinger Baugebiet gestellt. Das Angebot der stellvertretenden Bürgermeisterin am Ende der Veranstaltung an die Bürger/innen, sich in den Sprechzeiten der Gemeinde Eimke am Montagabend über die Arbeit des Rates und der Gemeinde informieren zu können, stieß auf erhebliche Kritik. Den meisten sind weder die Sprechzeiten noch das Gemeindebüro bekannt und schließlich könne man auch erwarten, dass der Bürgermeister seinen Bürgern Rede und Antwort steht – wenn scheinbar auch nicht gerne – aber zumindest auf der Bauernrechnung…

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