Jongleure engagieren sich für die „Gomelkinder“
Am Ende flog was in die Luft! Aber vorher flog erst einmal etwas durch die Luft, was wieder aufgefangen wurde und wieder in die Luft geworfen wurde. In Jongleurskreisen nennt man das dann jonglieren.
17 Kinder und Jugendliche sowie drei Betreuer aus der 1986 von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl besonders betroffenen Region um Gomel sind derzeit zu Gast im Jugenddorf Molzen. Damit keine Langeweile aufkommt, engagieren sich auf Initiative von Peter Mielken von der Dorfgemeinschaft Groß Liedern verschiedene Vereine bei der Freizeitgestaltung der Kinder und jugendlichen Besucher aus Gomel. Erstmalig wurden dafür auch die Sportjongleure aus Dreilingen um Unterstützung bei der Freizeitgestaltung gebeten. „Unser Ziel war es, den Kindern und Jugendlichen an zwei Nachmittagen die bunte Welt des Jonglierens nahe zu bringen. Dabei sollte es allerdings nicht darum gehen, die perfekte Jonglage zu erlernen“, so Jürgen Kiehl, Mitglied und Mitorganisator im Team der Sportjongleure. Vielmehr sollten sich Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Ländern kennenlernen und miteinander etwas unternehmen.
Den Anfang machten die Sportjongleure mit einem Besuch bei den Gästen im Jugenddorf Molzen.
Als Eisbrecher und um das Interesse für die Welt des Jonglierens bei den Gästen zu wecken, begannen die Sportjongleure das erste Zusammentreffen mit einem Jonglier-Auftritt und präsentierten zunächst das eigene Können. Die Gäste aus Gomel waren begeistert von dem bunten Treiben der kleinen und großen „Profies“ und im Anschluss umso erstaunter, als sie selbst die Tücher, Bälle und Keulen in die Hand nehmen und ausprobieren sollten.
Dank einer Spende der Sparkasse konnten die Sportjongleure allen Gästen eigene Jongliertücher und Bälle übergeben und somit den Grundstein für das Training legen. Schnell bildeten sich gemischte Übungsgruppen, die sich mit Hilfe von Händen und Füßen auch ohne gemeinsame Sprache prima verstanden.
Beim zweiten Treffen waren die Kinder und Jugendlichen aus Gomel zu Gast bei den Sportjongleuren in Uelzen. „Die Stimmung war diesmal von Anfang an gelöst, denn schließlich kannte man sich ja schon“, so Kiehl. Nun konnten die Kinder und Jugendlichen die tags zuvor erlernten Grundlagen der Jonglage vertiefen.
Mit einigem Stolz konnten die Gäste dann gegen Ende des zweiten Nachmittages das Erlernte vor eigenem Publikum präsentieren. Jeder, der den Mut dazu hatte, bekam als Anerkennung eine Urkunde überreicht.
Ein Heidenspaß und eine große Bereicherung für alle Beteiligten; darin waren sich alle Beteiligten über den Erfolg der Aktion einig und zum Schluss hörte man noch: „Tschüss, bis zum nächsten Mal!“