Vier Jahre lang dauerte die kurvenreiche und gefährliche Fahrt durch Verwaltungsgestrüpp, Förderprogramme und Richtlinien. Jetzt hat die Samtgemeinde Suderburg gerade noch die letzte Kurve gekriegt vor einem Unfall mit Totalschaden: Das wären bei einem Abschied vom Vorhaben wegen extremer Kostensteigerungen die bis jetzt schon angefallenen, dann vergeblich aufgewendeten Kosten in Höhe von 54.000 € für die Planungen zur touristischen Aufwertung des Hardauseeumfeldes (Vorlaufkosten).
Dabei begann alles gut. Nach den damaligen Grundsatzbeschlüssen zum Vorhaben war Optimismus angesagt: 95 % der Gesamtkosten für das Projekt waren durch Fördermittel gesichert, die Samtgemeinde lieferte die zur Finanzierung notwendigen Eigenmittel in Höhe von ca. 104.000 €.
In der Folge jedoch legte das Projekt, bestehend aus vier Teilmaßnahmen, nämlich Ausbau der Zuwegung, Beleuchtung derselben, Modernisierung des Kiosk und Ersatz der abgängigen Spundwand, eine rasante Talfahrt hin. Als in Hannover die einschlägigen Förderprogramme landesweit zusammengestrichen wurden, musste auch das davon betroffene, hiesige Vorhaben abgespeckt werden: auf der Strecke blieben die nötige Verbesserung der Zuwegung und ihre Beleuchtung.
Aber auch die allgegenwärtigen Kostensteigerungen bescherten uns die jetzige schwierige Situation. Die bis dato beschlossene Höchstsumme von 485.000 € für Kiosk und Spundwand war nach Kostenschätzungen und Ausschreibungen um 200.000 € gewachsen. Es stellte sich die ernste Frage, ob das Vorhaben wegen Unfinanzierbarkeit aufgegeben werden sollte? Die Verwaltung legte Vorschläge vor, wie wir durchkommen könnten.
Für mich kommt nur folgende sinnvolle Vorgehensweise in Frage: Die Entkoppelung der beiden Teilprojekte, also die Aufspaltung von Kiosk und Spundwand in zwei selbstständige Projekte mit eigenen Förderverfahren. Jetzt die Gemeinde als Antragstellerin für die Spundwand unter der Bezeichnung „Bau einer Winkelstütze“, gefördert nach dem Programm LEADER, nachdem das Regionalmanagement Heideregion Uelzen restliche Gelder aus der noch laufenden EU-Förderperiode bewilligen könnte.
Für den Kiosk die Fortführung des bisherigen Verfahrens durch die gleichen Zuschussgeber mit moderner Komplettsanierung des Gebäudes und damit Steigerung seiner Attraktivität. Keine Teilsanierung des Kiosk (nur die äußere Hülle mit Dach, Altinnenbereich unverändert) nach dem Motto: außen Hui, innen Pfui. Das wäre Murks. Rundum Herstellung eines zeitgemäßen touristischen Charakters, auch um entsprechend der Zweckbestimmung der Förderung den Verlust von Zuschüssen zu vermeiden. Also: nicht kleckern, ……
Der Kiosk muss so attraktiv, wie es finanziell möglich ist, gestaltet werden, aus zwei Gründen: natürlich für die Besucher, um ihnen nicht nur eine „Frittenbude“ zu bieten, sondern ein gern besuchtes Ausflugsziel. Aber auch um die davon abhängigen Verpachtungsmöglichkeiten wesentlich zu verbessern, letztlich Steigerung von Lebensqualität auf dem Lande.
Götz Schimmack