Ein Bazillus schwebt in der Luft

Von Anfang an war ich aus den verschiedensten Gründen gegen einen Marsch mit fliegenden Fahnen nach Uelzen, gegen eine Fusion zweier völlig ungleicher Partner, bei der Suderburgs Belange in einem Ortsrat bei weitem nicht ausreichend Berücksichtigung finden könnten. Noch hat Suderburg die Kraft, wenn es seine Potentiale voll ausschöpft, sich selbst zu behaupten, jedenfalls dann, wenn wir nicht anfangen, uns selbst zu demontieren und zu amputieren.

Auf der Bauernrechnung in Suderburg hat Dr. Wrede, „Miterfinder“ der „Stadtregion“, die übrigens ohne den Landesgesetzgeber nur eine Idee bleibt, angeregt, unsere Oberschule zu liquidieren und die Schülerinnen und Schüler nach Uelzen oder anderswohin zu schicken. Ja, ist denn das die Möglichkeit?

Wir müssen Suderburg stärken, nicht schwächen, wer so ansetzt, hat Suderburg schon aufgegeben. Ob man es will oder nicht, es ist nun einmal so: jede Institution am Ort ist ein harter Standortfaktor, ob eine Arbeitsagentur, ein Wasser- u. Schifffahrtsamt oder ein zentrales Mahngericht in Uelzen oder eben eine Oberschule in Suderburg, mal ganz abgesehen von den finanziellen Vorteilen dieser Schule für den Gemeindehaushalt. Jeder Weggang einer Institution aus Suderburg ist eine Schwächung, die wir uns nicht erlauben können. Zur Kommunalwahl habe ich folgende Ansage gemacht: Die größte Zukunftsaufgabe wird es sein, die Attraktivität des ländlichen Raumes zu fördern, um der Landflucht entgegen zu wirken“. Der Verbleib der Oberschule, solange wie irgend möglich, ist für mich ein Anwendungsfall dafür.

Der in diesem Land ideologisch erbittert geführten schulpolitischen Auseinandersetzung ziehe ich die Stärkung der kommunalen Heimat vor.

Götz Schimmack

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