Für Lebensqualität, gegen Trassenbau: Bürgerinitiative „LebensQualYtät Elbtalaue“ gegründet – weitere Mitglieder herzlich willkommen.
Wer im Wendland wohnt, schätzt das zumeist idyllische Landleben im Einklang mit der Natur und die Ruhe. Regelmäßig bedroht fühlen mussten sich die Einwohner bisher „nur“ durch die Castor‐Transporte. Jetzt könnte jedoch – von vielen Menschen bisher unbemerkt – eine weitere Gefahr im wahrsten Sinne des Wortes ins Rollen kommen.
Der Hintergrund: Um die Verkehrsknotenpunkte Bremen, Hamburg und Hannover zu entlasten, diskutiert die Deutsche Bahn (DB) bereits seit Jahrzehnten eine alternative Güterverkehrsstrecke, die sogenannte Y‐Trasse. Dabei standen lange Zeit sieben Varianten im Raum. Erst vor 2 Monaten kam im Dialogforum Schiene Nord mit die vom Eisenbahn‐Ingenieur Dr. Rudolf Breimeier konzipierten zusätzlich ins Gespräch. Diese Option, die erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Menschen in Lüchow‐Dannenberg hätte, unterstützt der alternative Verkehrsclub Deutschland (VCD).
Um das Realisieren dieser Gütertransporttrasse zu verhindern, hat sich am 12. April 2015 die Bürgerinitiative „LebensQualYtät Elbtalaue“ gegründet. Der gemeinnützige Verein sieht sein übergeordnetes Ziel im Fördern des Umwelt‐ und Naturschutzes sowie im Erhalt der Wohnqualität aller vom Streckenverlauf betroffenen Anwohner. Keinesfalls möchte sich die Bürgerinitiative als Bahngegner verstanden wissen. Das Nein zur geplanten Trasse gilt nur dem geplanten Güterverkehr, bei dem Tag und Nacht bis zu 220 Züge auf der Strecke verkehren würden. Ein einwohnerfreundliches Weiterentwickeln der Infrastruktur, beispielsweise des öffentlichen Personennahverkehrs, würde man begrüßen. Dies wäre jedoch bei einem Umsetzen der Pläne Breimeiers ausgeschlossen.
Käme es zum Bau der von Dr. Rudolf Breimeier vorgeschlagenen Bahntrasse, wären rund 30 Orte entlang der Strecke betroffen. Dazu zählen neben Dannenberg beispielsweise Breese, Gümse, Sipnitz, Quickborn, Kaltenhof und Brandleben. Für deren Belange möchte sich die Bürgerinitiative „LebensQualYtät Elbtalaue“ einsetzen und hofft auch auf Unterstützung aus dieser Richtung.
Mit dem vorgeschlagenen intensiven Güterzugverkehr würde eines der letzten halbwegs intakten zusammenhängenden Landschaftsgebiete mit dem größten Mischwaldgebiet Norddeutschlands (Göhrde) für immer zerschnitten. Zudem hätte der Gütertransport erhebliche Beeinträchtigungen der Lebens‐, Arbeits‐ und Wohnumstände von tausenden Menschen – durch dauerhaften Lärm, Staub, Elektrosmog – zur Folge. Außerdem sei mit deutlichen Wertverlusten der Immobilien an der Strecke zu rechnen.
„Mit der Ruhe wäre es bald vorbei, würde sich im Planungsverfahren die Breimeier‐Variante durchsetzen“, weiß Matthias Franke, 1. Vorsitzender der BI „LebensQualYtät Elbtalaue“. Neben Franke gehören dem Vorstand als 2. Vorsitzender Torben Feigel sowie Kassenwart Karsten Palzer und Dina Kayser (Schriftführerin) an. Als nächsten wichtigen Termin sehen die Vereinsmitglieder den kommenden Montag, 20. April 2015, denn dann stellt Dr. Breimeier sein Konzept dem Verkehrsausschuss des Landkreises vor.
Interessierte erhalten weitere Infos zur Bürgerinitiative unter http://bi-lebensqualytaet-elbtalaue.de sowie per E‐Mail: info@bi‐lebensqualytaet‐elbtalaue.de.