Das Wetter hat in diesem Jahr gut mitgespielt. Bis auf zwei sintflutartige Regenfälle im Juni waren es sehr gute Bedingungen für die STRABAG, um den zweiten Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt in Suderburg voran zu treiben. Und diese Chance hat sie genutzt: die Arbeiten sind wesentlich weiter ausgeführt, als geplant.
Am 29. November wurden bereits die Asphaltarbeiten im Bereich „Im Winkel“ bis zur Polizeistation erledigt. Nun bleibt nur noch der Kreuzungsbereich am ehemaligen Gasthaus Behrens übrig. Dieser wird dann Anfang des Jahres 2014 erneuert.
Im Moment allerdings droht Stress
Der Grund: schlechte oder keine Absprachen? Weil wieder mal niemand zuständig ist. Das meint jedenfalls Christel Köllmann, die sich im Regen stehen sieht. Und zwar sprichwörtlich, wenn es mal wieder heftig regnen sollte und das Wasser ihr in den Laden läuft. Warum?
Bisher war außerhalb der mit Betonplatten belegte Eingangsbereich leicht abfallend Richtung Bürgersteig – damit kein Wasser reinläuft. Ein Teil der Platten wurden im Rahmen der Baumaßnahme entfernt. Später wurden hier Kantensteine in Beton gesetzt, parallel zum Gebäude. Von denen bis zur Bordsteinkante ist nun neu gepflastert. Dummerweise steht der Kantenstein höher als der Eingangsbereich, wie man auf dem Foto sieht. Das Pflaster steht nochmal höher, sodass eine ca. 2 cm hohe Stolperkante entsteht. Und der Hammer: die Pflasterung des Gehweges neigt sich Richtung Laden. Das jedenfalls zeigte die Wasserwaage, mit der Christel Köllmann das überprüft hat.
Und damit nicht genug. Genau vor dem Eingang sind die Bordsteine krumm und schief gesetzt, sind nicht in waage und stoßen schräg an die vorhandenen Platten an.
„Da hat sich kein Mensch mal Gedanken gemacht“ sagt Christel Köllmann und ist sauer, weil nichtmal zumindestens im Eingangsbereich die letzte Reihe der Pflastersteine verlegt wurden. „Da war die letzte Reihe einfach offen und die sind einfach abgehauen. Sollen sich meine Kunden etwa die Haxen brechen?“ schimpft Christel Köllmann. Und dann greift sie zur Selbsthilfe sucht sich ein paar Abschnitte zusammen und stopft sie in die Lücke.
Sie hat versucht das vorzutragen, mit jemandem zu reden um eine Lösung zu finden. „Aber niemand interessiert sich dafür, niemand ist zuständig“. Und dann kommt auch anderer Frust bei ihr hoch: „Und nebenan die Einfahrt. Seit Wochen kann kein Mensch auf den Hof fahren. Warum kippen die da nicht einfach Mineralgemisch hin, damit man über die Kante fahren kann. Das war nebenan bei Kluck genau so. Die kamen wochenlang nicht vom Hof mit ihrem Auto. Dabei hat es immer geheißen, die Grundstückzufahrten sind immer offen und höchstens mal kurzfristig nicht befahrbar“.
Der Artikel war auch Thema auf einer öffentlichen Gemeinderatssitzung am 19.12.2013.
Hier dazu der Auszug aus dem kürzlich veröffentlichten Protokoll:
„6.5
Gemeindedirektor Friedhelm Schulz zeigt sich enttäuscht von einem Online-Bericht in „Die Zeitung“ zum Ausbau der Ortsdurchfahrt Suderburg. Diese wird diesem Protokoll als Anlage beigefügt.
Hierzu verweist Fachbereichsleiter Rüdiger Lilje auf die Stellungnahme des Büros iTH vom 11.12.2013, welche diesem Protokoll ebenfalls als Anlage beigefügt wird. Er zeigt sich verwundert darüber, dass eine noch nicht fertige Arbeit fachlich unqualifiziert bewertet wird. Er bittet dabei zu bedenken, dass die Bauarbeiter in diesem Jahr alles daran gesetzt haben, um eine über den Winter befahrbare Ortsdurchfahrt zu übergeben. Dieses ist ihnen auch mit Abschluss des gestrigen Tages für 2013 gelungen. Das diese Bauarbeiten auf Grund der extremen Witterungen mit Sturm und Regen vor dem Orkan „Xaver“ mit anschließendem Schneefall unterbrochen werden mussten, dürfte eigentlich jedem klar sein. Es ist nunmehr aber auch so, dass derartige Berichte zukünftig nicht mehr unkommentiert hingenommen werden können. In Zeiten immer umkämpfterer Zuschussmittel ist die Gemeinde Suderburg auf einen guten Leumund bei Zuschussgebern und höheren Behörden angewiesen. Die fachlich unqualifizierte Berichterstattung bewirkt genau das Gegenteil und könnte sich negativ auf zukünftige Zuschussmaßnahmen (z.B. Ortsdurchfahrt Holxen) auswirken. Hier muss die Gemeinde Suderburg mit aller Macht entgegenwirken, damit ihr in Zukunft keine finanziellen Schäden entstehen.
Insofern hat er sich sowohl bei den am Bau beteiligten Ingenieuren und auch den enttäuschten Bauarbeitern für diese Berichterstattung entschuldigt.
Fachlich wird er den Zustand bezüglich der Entwässerung des Gehweges weiter beobachten. Ggf. ist der Gehweg bis zur Hausfassade zurückzubauen und ein Gefälle von 2,5 % herzustellen, wenn die gewählte Lösung nicht zufriedenstellend ist. Dafür ist dann eine Bordanlage mit Absatz zum Grundstückseingang herzustellen. Dieses kann sicherlich nicht im Sinne aller Beteiligten sein und entspricht auch nicht dem, was zwischen dem Landkreis Uelzen und dem Eigentümer abgesprochen worden ist.
Abschließend bedankt sich Fachbereichsleiter Rüdiger Lilje besonders für die kurzfristige Auftragsvergabe im Gemeinderat und für die fachlich qualifizierte Betreuung im Landkreis Uelzen, durch das Büro iTH und die bauausführende Firma Strabag. Alle Beteiligten haben großes Verständnis durch die Anlieger erhalten und die Baufirma ist während der Bauphase sogar von den Beteiligten Betrieben und Anlieger bewirtet worden. Großes Verständnis kam von der Arztpraxis Böttcher, der sogar kommentarlos seinen Urlaub um einige Tage verlegt hatte.
Abschließend erklärt Fachbereichsleiter Rüdiger Lilje, dass in der bisher 2-jährigen Phase selbstverständlich Fehler geschehen und Arbeitsweisen kritisiert werden können. Ein Vorabkommentar nicht fertig gestellter Anlagen empfindet er jedoch mehr als merkwürdig.“
Dazu folgende Anmerkung:
Der Artikel hat die Arbeit nicht fachlich bewertet sondern lediglich dokumentiert. Die Fotos sprechen für sich.
Die getätigte Kritik stammt von der Anliegerin – und es ist ihr gutes Recht sich angesichts des heranziehenden Unwetters „Xaver“ Sorgen um ihren Laden zu machen.
Die dann nachträglich durchgeführten baulichen Änderungen im Ladeneingangsbereich bestätigen letztlich (rückwirkend) die Kritik und sprechen ebenfalls für sich.
Die Leistung der Bauarbeiter bei der Ausführung der Ortsdurchfahrt wird in keiner Weise kritisiert oder schlecht bewertet, sondern wurde – in vorhergehenden Berichten – durchweg gelobt.
Die Redaktion
Die von Christel Köllmann beanstandete und in dem obigen Beitrag dokumentierte mangelhafte Bauausführung ist eine Sache der Bauaufsicht, die hier gegenüber der bauausführenden Firma tätig werden müsste. Frau Köllmann sollte sich an das Ing. Büro iTH in Suderburg, Bahnhofstraße, wenden, dass die Bauaufsicht über diese Baumaßnahme zu führen hat.