Aus dem Bürgermeisteramt 09/12

Wer vor einigen Jahren noch behauptet hat, in Suderburg würden einmal über 1000 StudentInnen studieren, dem hätte man einen Vogel gezeigt. Jetzt konnte ich auf der traditionellen Erstsemesterbegrüßung auch den 1000. Studenten willkommen heißen: In diesem Bürgermeistermonat der schönste Moment für mich. Die Erfolgsgeschichte der Ostfalia in unserer Gemeinde setzt sich fort. Bleibt jetzt zu hoffen, dass wir auch mehr StudentInnen als bisher eine Unterkunft bieten können.

Das 2. Highlight: Energiepolitisch wird unsere Gemeinde demnächst wohl ein Mekka von Fachleuten werden. Zu fortgeschrittender Stunde stimmte der Gemeinderat am 18.9. dem Verkauf des letzten Grundstückes im Suderburger Gewerbepark an Greenpeace Energy zu. Damit ist der Weg frei für ein aufseherregendes Projekt, das sich mit dem eigentlichen Energieproblem in Deutschland befasst: Der Bereitstellung von Wärme. Auf Infoveranstaltungen wird das Projekt von greenpeace demnächst der Öffentlichkeit vorgestellt. Hier soll auch auf die Sicherheitsaspekte der Anlage eingegangen werden, die auf der Ratssitzung hinterfragt wurden.

Diese beiden Ereignisse taten der Gemeinde in der kreisweiten öffentlichen Wahrnehmung auch gut und sind sehr wichtig für unsere Zukunft. Ich betone hier ausdrücklich die Gebietskörperschaft Gemeinde Suderburg! Über den Antrag auf Selbstentschuldung der Samtgemeinde und ihrer drei Mitgliedsgemeinden ist vom Land Niedersachsen noch nicht entschieden, aber nur die größten Optimisten gehen von einer Zustimmung aus. Spätestens nach der endgültigen Entscheidung, egal, wie sie ausgeht, wird zwangsläufig eine heftige Diskussion über die Zukunft der Samtgemeinde Suderburg ausbrechen. Ich werde mich als Bürgermeister dafür einsetzen, diese Debatte sachlich und bürgernah zu führen.

In Sachen Energie bewegt sich allerdings schon einiges in unserer Gemeinde. Energiesparende Straßenbeleuchtung (zumindest teilweise), Solarbundesliga (die allerdings zur Zeit im Dornröschenschlaf liegt) oder die regelmäßige Energiesparmesse. Die diesjährige Messe durfte ich mit einem Wortbeitrag eröffnen. Ein Dankeschön seitens der Gemeinde an die engagierten Handwerksbetriebe aus der Region.

Sie erinnern sich? Am 6.7. wurde bei strahlendem Sonnenschein der Radweg vom Ortsausgang Suderburg zur B 4 eingeweiht. Obwohl schon damals zahlreiche RadlerInnen dabeiwaren, fühlten sich aufgrund einer unglücklichen Öffentlichkeitsarbeit viele SuderburgerInnen von der Teilnahme ausgeschlossen – und organisierten auf eigene Faust eine zweite Einweihung mit ebenso vielen TeilnehmerInnen.

Zwar schien diesmal nicht die Sonne, aber dafür gabs anschließend Bier und Bratwurst auf dem “Kaffeehof”. Und als Höhepunkt wurde eine starke Abordnung aus Stadensen empfangen.
Die Aktion war ein Paradebeispiel für Bürgerengagement. Einerseits (berechtigt) Kritik üben, andererseits die Kritik auch gleich umsetzen. Dazu zählt übrigens auch das regelmäßige „Baustelleben-Barbeque“ am “Kaffeehof”.
Zur Winterszeit werden wohl viele dieses Beisammensein vermissen.

Auf der Radwegeröffnung wurde übrigens die Initiative für die zeitnahe Realisierung für die Weiterführung des Radweges nach Stadensen gegründet. Ich habe spontan meine Unterschrift geleistet und Unterstützung angeboten.

Wenn ich schon beim Bürgerengagement bin: Großen Dank an Matthias Behn, der zeitweise seine Heidschnucken auf der Tannrähms-Heideflächen weiden ließ. Sowohl eine landschaftspflegerische also auch touristisch wichtige Maßnahme. Leider wurde wohl der Zaun einige Male niedergetreten und die Tiere sind ausgerissen. Das ist sehr bedauerlich.

Auf der Vereinsebene bestimmte der Schootenring Hösseringen in diesem Monat mit dem Schootenfest die Bürgermeisteraktivität. Das Königsessen mit den Abordnungen vieler Vereine gestaltete sich durch Freddy Reiters Entertainer-Qualitäten zu einem abwechselungsreichen Vormittag. Ich wünsche dem Schootenring weiterhin diese Resonanz.

Erstmalig besuchte ich als Bürgermeister ein Heimspiel unseres Kreisligisten VfL Suderburg. Immerhin konnte der VfL nach einigen sieglosen Spielen mal wieder 3 Punkte einfahren, wenn auch das 1:0-Sieg gegen Ebstorf recht glücklich war. Ich kann nur sagen, der Weg zum Tannrähm lohnt sich, gute Fußballstimmung, Kaffee, Kuchen und natürlich ‘ne Bockwurst. Bis demnächst.

Es macht auch Spaß, für die Gemeinde überregional tätig zu sein. So war ich Gast auf der Hauptversammlung der Metropolregionen Niedersachsens in Wolfsburg mit dem Schwerpunkt Elektromobiliät. Wir gehören zwar der Metropolregion Hamburg an (wer von unseren BürgerInnen weiß das eigentlich?). Andererseits sind wir eine der südlichsten Gemeinde dieser Metropolregion und zudem noch mit einer ungewissen politischen Zukunft. Da halte ich eine Orientierung auch in den Südraum für mindestens genauso wichtig. Über die Aktion “Kunstschiene” stehen wir ja sowieso in direktem Kontakt mit der Metropolregion Hannover. Ich sehe in diesem Projekt eine Chance für unser Bahnhofsumfeld, das mir derzeit Sorge bereitet, nicht nur vom Äußeren her (Bewuchs, Fahrradständer!). Der Ruf nach einer öffentlichen Toilette immer lauter. Meiner Meinung nach gerechtfertigt, hier muss der Rat aktiv werden.

Auch im vergangenen Monat gratulierten meine Stellvertreter und ich wieder zu zahlreichen Geburtstags- und Ehejubiläen. Um diesen Teil unseres Bürgermeisteramtes werden wir von Bürgern manchmal etwas bemitleidet. Das ist aber völlig falsch. Diese Gratultationstouren sind immer reizvoll, denn die über 80-jährigen Geburtstagskinder haben quasi als Zeitzeugen immer viel zu erzählen, auch Interessantes und durchaus Kritisches aus der Dorfgeschichte.

Besonders beeindruckend war meine Gratulation zu einer Eisernen Hochzeit. 65 Jahre zusammen durch gute und schlechte Zeiten. Wieviele Ehen von heute werden dieses wohl noch erreichen?

An dieser Stelle auch ein Dankeschön an die Ratsmitglieder aus Böddenstedt, Hösseringen, Holxen und Räber, die uns bei den Gratulationen unterstützen. Sonst würden wir es terminlich kaum schaffen.

Weitere Aktivitäten und Fotos auf meiner Facebook-Seite: Bürgermeister Hoff.

Hans-Hermann Hoff, Tel. 05826/8946 – 0176/43068003
hoff.suderburg@t-online.de

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