Aus dem Bürgermeisteramt 10/2015

Während das Thema Flüchtlinge alle Medien beherrscht, verläuft die Aufnahme der Flüchtenden im Suderburger Alltag ohne großes Aufsehen. Dies ist nur dank des großen Engagements der Flüchtlingshilfe Suderburg möglich.

Zwei Beispiele: Ich empfehle allen, einmal die „Kleiderkammer“ im Bürocenter am Suderburger Marktplatz zu besuchen und sich zu erkundigen, welche Bekleidung benötigt wird. Man sieht sofort, was hier für viele Arbeit drin steckt, organisiert wie ein kleines Modegeschäft: Jede Menge Regale und Kleiderstangen, alles nach Größe usw. geordnet. Die Kleiderkammer ist immer dienstags von 15 bis 17 Uhr (Ute Mannsperger) sowie donnerstags von 10 bis 12 Uhr (Dagmar Hillmer) und 18 bis 20 Uhr (Ute Mannsperger) geöffnet.

Zudem habe in einen Deutschkurs reingeschnuppert und war begeistert vom Engagement der Kursleiterin Gaby Gummersbach und vor allem der Schüler. Elf Syrer und drei Sudanesen waren mit Konzentration und Freude dabei. Der Unterricht hat sichtlich allen Spaß gemacht, Humor und abwechselnde Lernmethoden trugen zur guten Lernatmosphäre bei. Jede Lehrerin und jeder Lehrer an einer deutschen Schule wäre über solche lernwilligen Schüler (dies gilt durchweg für ALLE) begeistert. Danke auch an die übrigen ehrenamtlichen Unterrrichtenden Rele Vogt-Sest, Nicole Sroka, Susanne Sebeke, Karin Becker, Heike Winkelmann und Dieter Meyer. Selbstverständlich trifft dies auch auf die vielen übrigen engagierten Ehrenamtlichen zu, die in diversen Gruppen arbeiten.

Die Unterbringung und Integration der Flüchtlinge ist zweifellos ein wichtiges Thema für Suderburg, aber das übrige Gemeinschaftsleben geht auch weiter und muss ebenso gewürdigt werden. Beispiel Holxen: Dort hat sich jetzt die Dorfgemeinschaft „offiziell“ gegründet und Karin Schubert zur Sprecherin gewählt. Neben der Durchführung der Seniorennachmittage (ich berichtete schon darüber) sind weitere Aktionen geplant. Das Haus „Maria Rast“ kann die Dorfgemeinschaft weiterhin nutzen, die Caritas beabsichtigt nicht, dort Flüchtlinge unterzubringen, sondern das Haus weiterhin für Jugendgruppen zu nutzen.

Eine für unsere Zukunft sehr wichtige Unterschrift habe ich im Ratssaal in Uelzen zusammen mit Thomas Schulz abgegeben: Die Unterzeichnung des Breitbandabkommens wird in den kommenden Jahren den Landkreis Uelzen und damit auch unsere Gemeinde an die digitale Spitze der ländlichen Räume katapultieren, indem wir eine flächendeckende (!) Glasfaserkabelversorgung erhalten. FTTB (Fiber-To-The-Buildung“) nennt sich die Technologie, die eine Bandbreite von mindestens 50 MBit/s garantiert.

Vorausgesetzt, mindestens sechzig Prozent unserer Haushalte werden einen Glasfaseranschluss beantragen. Aber da bin ich optimistisch, zumal keine Anschlusskosten erhoben werden. Im kommenden Jahr wird die Gemeinde auf Infoveranstaltungen noch rechtzeitig informieren. Notfalls gehen wir Ratsmitglieder als „Drückerkolonne“ durch die Haushalte, um unsere Bürger davon zu überzeugen, welche Wertsteigerung ihre Immobilie durch ein schnelles Internet erfahren würde.

Beeindruckt hat mich auch das Ergebnis der europaweiten Ausschreibung dieses Projekts. Nicht irgendein Globalplayer kommt da zum Zuge, sondern eine kreatives, verhältnismäßig kleines regionales Unternehmen, die Firma LüneCom. Die Rosinenpickerei der großen Telekommunikationsunternehmen hat damit ein Ende. Persönlich freut es mich, dass meine alte Forderung „Datenautobahnen vor Betonpisten“ doch noch umgesetzt wird.

Über Fragen und Anregungen, die unser Gemeindeleben betreffen, freue ich mich.

Ihr Bürgermeister Hans-Hermann Hoff

 

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