Aktueller Stand zur Dorfentwicklung

Dorfentwicklung Dorfregion Suderburg – Stahlbachtal (Bahnsen, Böddenstedt, Hamerstorf, Holxen und Suderburg)

Erfreulicherweise ist die Dorfregion – Stahlbachtal bestehend aus den Dörfern Bahnsen, Böddenstedt, Hamerstorf, Holxen und Suderburgin im Jahr 2020 in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Niedersachsen aufgenommen worden. Im Rahmen des Förderprogrammes stehen für diese Dörfer und deren Einwohner umfangreiche Fördergelder für private Sanierungsmaßnahmen und öffentliche Projekte zur Verfügung. Hierunter fallen u.a. Projekte wie Umnutzungen leerstehender Gebäude, Sanierungsmaßnahmen an Dach, Fenster, Fassade und öffentliche Projekte wie z.B. Folgenutzungen für leerstehende Gebäude, Erneuerung vorhandener Infrastrukturen oder Einrichtungen des öffentlichen Lebens, die Erneuerung und Neugestaltung innerörtlicher Straßenräume, die behutsame Erschließung des Stahlbachtales durch Wander- und Radwege, die Verbesserung der Mobilität oder die Aufwertung von Natur und Landschaft. Hier sind ihre Ideen und Vorschläge gefragt!

Wie geht’s nun weiter?

Eigentlich waren für interessierte Bürger öffentliche Auftaktveranstaltungen zur Vorstellung der Ziele und Inhalte des Förderprogrammes im November 2020 geplant, welche wegen Corona aber verschoben werden mussten. Hier sollten auch unterschiedliche Arbeitskreise zu den folgenden Themen gegründet werden: Baukultur und Siedlungsentwicklung, Soziales Leben und Daseinsvorsorge, Straßenraum und Mobilität, Wirtschaft und Tourismus, Ökologie und Umwelt sowie Landwirtschaft.

Aufgrund der aktuellen Corona Situation müssen die öffentlichen Auftaktveranstaltungen leider entfallen und die in den Arbeitsgruppen geplante Erarbeitung der zur Beantragung von Fördergeldern notwendigen Dorfentwicklungsplanung soll nun per Videoveranstaltungen gemeinsamen mit den interessierten Bürgern vor Ort durchgeführt werden.

In den Arbeitskreisen sollen folgende Schwerpunkte behandelt werden:

Baukultur und Siedlungsentwicklung: Mit dem Ziel, die traditionellen Ortsbilder zu erhalten und mit neuem Leben zu erfüllen, erfolgt eine Betrachtung der orts- und regionaltypischen Baustruktur. Empfehlungen für entsprechende Neu- bzw. Umgestaltungen werden hieraus abgeleitet; zudem werden Empfehlungen für Umnutzungen leerstehender Gebäude diskutiert.

Soziales Leben und Daseinsvorsorge: Hier stehen die dorfgemeinschaftlichen Einrichtungen im Blickpunkt. An den Gebäuden stehen teilweise Modernisierungs- und Erneuerungsvorhaben an, die u.a. auch den Aspekt der barrierefreien Erschließung betreffen.

Straßenraum und Mobilität: Hier stehen erforderliche Erneuerungen von kommunalen Straßenräumen bzw. geschwindigkeitssenkende Maßnahmen im Verlauf der Durchgangsstraßen im Mittelpunkt. Weitere Fragestellungen behandeln die Verbesserung der bestehenden bzw. den Ausbau neuer Mobilitätsangebote wie z.B. die Bereitstellung elektrischer Mobilität.

Wirtschaft und Tourismus: Die Entwicklungsperspektiven der örtlichen Wirtschaftsbetriebe sollen aufgezeigt und aktuelle Unterstützungsmöglichkeiten dargestellt werden. Das Angebot im Tourismus erscheint in Teilen erneuerungs- bzw. ausbaufähig, indem kultur- und naturlandschaftliche Potenziale unter Einbindung der örtlichen Gastronomie aufgewertet werden.

Umwelt und Klimaschutz: Hier steht die ökologische Aufwertung z.B. durch die Anlage von Feuchtbiotopen, Blühstreifen, Heckenstrukturen, Obstbaumalleen oder die Erhaltung und Neupflanzung in der Landschaft, in den Dorfkernen und an Wirtschaftswegen ebenso im Blickpunkt wie die Schaffung von Quartieren für Fledermäuse und Schwalben.

Landwirtschaft: Unabhängig von den übrigen Arbeitskreisen haben die aktiven Landwirte in einer gesonderten Arbeitsgruppe die Möglichkeit, ihre konkreten Problembereiche z.B. im innerörtlichen Verkehrsraum oder auch in Bezug auf die Gemarkung (z.B. notwendige Sanierung von Wirtschaftswegen) zusammenzutragen. Darüber hinaus geht es um gezielte Fördermöglichkeiten für die aktiven Landwirte.

Private Antragsteller – Was wird gefördert?

Mit den Fördergeldern der Dorfentwicklung soll der Anreiz gegeben werden, Bau- und Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, die zur Erhaltung des dörflichen Charakters sowie der Entwicklung des Dorfes beitragen.

1. Das Land fördert Maßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung dörflicher Bausubstanz, wenn sie nach den Feststellungen der Dorfentwicklungsplanung ortsbildprägenden Charakter hat.

Förderfähig sind z.B.:
– Dachausbesserung oder Dacherneuerung;
– Anpassung / Rückführung der veränderten Bauform;
– Beseitigung baulicher (auch konstruktiver) Missstände;
– Fassadenarbeiten an Sichtmauerwerk und Putzarbeiten;
– Fachwerkerneuerung und Fachwerkfreilegung;
– Farbgestaltung;
– Erneuerung von Toren, Türen und Fenster;
– Erneuerung der straßenseitigen Einfriedung

Die gestalterischen Vorgaben leiten sich aus dem jeweiligen traditionellen, zeitgemäßen Baustil ab. Dabei sind die regionaltypischen Materialien zu verwenden. In Verbindung mit gestalterischen Maßnahmen wird auch die Wärmedämmung gefördert.

2. Das Land fördert die Umnutzung landwirtschaftlich genutzter oder ehemals landwirtschaftlich genutzter ortsbildprägender Gebäude für Wohn-, Arbeits- sowie Fremdenverkehrs-, Freizeit- oder gemeinschaftliche Zwecke.

Förderfähig ist neben der Sanierung der Außenhülle auch der Innenausbau (Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallation, Fußböden etc.).

3. Das Land fördert die Wiedernutzung (Revitalisierung) landwirtschaftlich oder ehemals landwirtschaftlicher ortsbildprägender Gebäude, die zum Zeitpunkt der Antragstellung mindestens 3 Monate leer stehen. Auch hierbei kann der Innenausbau berücksichtigt werden.

Bei Umnutzungen und Revitalisierungen muss der bauzeitliche Charakter des Gebäudes erhalten bleiben.

Detailliertere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter „Leben, Freizeit & Wohnen“ / „Dorfregion Suderburg-Stahlbachtal“

Wenn Sie sich angesprochen fühlen, Ideen haben, Lust darauf haben aktiv in den Arbeitsgruppen mitzuarbeiten – dann melden Sie sich bis zum 05.02.2021 bei der Gemeinde Suderburg, Fachbereich Bau, Umwelt und Wirtschaft (g.meyer@suderburg.de) oder beim Planungsbüro Warnecke (mail@planungsbuero-warnecke.de) an. Angegeben werden sollen Name, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse sowie die gewünschte Arbeitsgruppe. Sie werden dann über das weitere Vorgehen und Termine informiert.

Lassen Sie uns unsere Dörfer gemeinsam gestalten!

Gerd Meyer

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