Absage von Osterfeuern


Nach der Verfügung des Gesundheitsamtes zur Beschränkung von sozialen Kontakten sind alle Osterfeuer, die ursprünglich am Sonnabend, 11. April, stattfinden sollten, in Stadt und Landkreis Uelzen abgesagt.
Landkreissprecher Martin Theine kündigte zudem für die nächsten Tage Informationen an, wo sich Personen melden können, die ihren Grünschnitt für die Osterfeuer abgeben wollten. Dies sollte und darf keinesfalls im nahen Wald oder am Wegesrand geschehen!

Denn: Werden im Frühjahr die Gärten wieder in Schuss gebracht, entsorgen die Hobbygärtner und sogar Waldeigentümer den Grünschnitt vielfach im (eigenen) Wald. Forstleute und Waldbesitzer finden nicht nur dann haufenweise Grünabfälle wie Laub, Zweige, Strünke, Blätter oder Rasenschnitt an Waldrand, Wegen und Waldparkplätzen. 

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vöärjårssnit in´t holt in Bargfeld

Die Gartenbesitzer entsorgen sie dort möglicherweise im Glauben, man füge der Natur keinen Schaden zu, da es sich ja um natürlich abbaubares Material handelt. Was nach öffentlicher Kompostierung klingt, ist jedoch kein Kavaliersdelikt. Diese Art der Entsorgung ist illegal, und das aus gutem Grund: Grünschnitt, Gras und Laub gelten als Abfall und dürfen nicht in den Wald gekippt werden. Es drohen sogar hohe Bußgelder.

Das Verbot der Grünschnitt-Entsorgung in freier Natur hat gute Gründe. Der Wald ist eine gut abgestimmte Lebensgemeinschaft. Mit den Gartenabfällen landen mehr Nährstoffe im Wald und das sensible Gleichgewicht gerät durcheinander. Als Folge vermehren sich stickstoffliebende Pflanzen, wie die Brennnessel oder Brombeersträucher und verdrängen die standorttypischen speziell angepassten Arten wie Veilchen oder viele Wiesenblumen. Wo sich Gras- und Strauchschnitt am Waldrand türmen, ersticken sie die anderen Pflanzen und die verrottenden Gartenabfälle belasten Boden und das Grundwasser.

Darüber hinaus stellen die auf diese Weise entsorgten Gartenabfälle nicht selten den Einstieg für wilde Müllkippen dar, indem zusätzlich sonstiger Unrat entsorgt wird. Auch Wildschweine fühlen sich da besonders wohl, wo sie regelmäßig mit Gartenabfällen versorgt werden. Gartenabfälle können außerdem Wurzeln, Zwiebeln, Knollen oder Samen von standortfremden oder nicht heimischen Pflanzen enthalten. Diese Pflanzen, die sogenannten Neophyten können zu einem echten Problem im heimischen Wald werden. Manche sind so konkurrenzstark, dass sie sich ausbreiten und alles andere Natürliche verdrängen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Gartenabfälle zu entsorgen: Neben der Eigenkompostierung im Garten sind das bis zu einer gewissen Größe und Menge die Biotonne der Hausmüllentsorgung. Darüber hinaus können in vielen Regionen spezielle Grünschnitt-Annahmestellen beliefert werden. Forstleute und Waldbesitzende bitten Gartenbesitzer dringend, diese Möglichkeiten zu nutzen.

Quelle: Servicebüro Forstliche Öffentlichkeitsarbeit / Institut für Umwelt- und Wissenschaftskommunikation, entnommen von https://recyclingportal.eu/Archive/30473, 23.03.2020 um 11:44 Uhr

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