2.000 Menschen feiern Protest-Festival gegen Neubau-Trassen

Trotz Regen und Einschulungsfeiern: Am vergangenen Sonnabend haben 2 000 Menschen in Feuerschützenbostel bei Bergen ihren Widerstand gegen den möglichen Neubau von Güterzugstrecken durch die Bahn bekundet. Beim „Protestyval – Wir mucken auf!“ versammelten sich Bürger aus verschiedenen Regionen bei Familienprogramm und Livemusik. Auch zahlreiche Politiker verschiedener Parteien zeigten sich solidarisch mit den Zielen des Veranstalters, dem Aktionsbündnis gegen Trassenneubau.

So ließen weder die Vertreter der SPD Kirsten Lühmann und Maximilian Schmidt noch die Grünen Annegret Pfützner und Bernd Zobel oder die Unionspolitiker Ernst-Ingolf Angermann und Henning Otte Zweifel daran, dass sie das Ziel „Ausbau vor Neubau“ unterstützen. Sehr erfreut hierüber zeigten sich auch die Sprecher der zahlreich anwesenden, befreundeten Bürgerinitiativen aus Brackel, Egestorf, Eimke-Wriedel, Marxen, Ohlendorf und Uelzen. In ihren Grußworten klang mehrfach an, dass weiterhin entschlossen und gemeinsam für den Ausbau des bestehenden Schienennetzes gekämpft werde, nötigenfalls auch über die Dauer des im November endenden Dialogforums hinaus und „zur Not auch auf der Straße“, wie es Karl-Friedrich Bodin vom Aktionsbündnis für die Ostheide ausdrückte. Wichtig sei in der gegenwärtigen Phase des Dialogs, so Kurt Wiedenhoff von der Initiative „Pro Lebensraum Eimke-Wriedel“, dass nun auch die Vertreter der Kommunalpolitik eindeutig Position bezögen. Dem stimmte Jan-Hendrik Hohls vom Aktionsbündnis gegen Trassenneubau zu: „Wir im Landkreis Celle sind froh darüber und stolz darauf, dass bei uns alle Entscheidungsträger an einem Strang ziehen – und wir wünschen uns, dass sich diese Einigkeit auch in den anderen Landkreisen noch stärker herausbildet.“ Nur so sei es möglich, gemeinsam dafür zu streiten, dass der Ausbau der Bestandsstrecken die hiervon betroffenen Menschen nicht belaste, sondern zur Verbesserung ihrer jetzigen Situation, etwa hinsichtlich des Lärmschutzes oder des SPNV, führe.

Dass all diese Bemühungen durch die Bevölkerung getragen werden, zeigte nicht nur die Zahl der Gäste, die bis zum Abend kontinuierlich stieg, sondern auch die Beteiligung verschiedenster Personengruppen am Gelingen des Protestyvals. Sei es Pastor Axel Stahlmann aus Bergen, seien es die Jagdhornbläser des Sülzer Hegerings, seien es der Posaunenchor Sülze, seien es die sieben Live-Bands, die die große Bühne rockten oder seien es die Caterer um Hans-Christian Benning und die vielen Kuchenspenden aus der Umgebung – sie alle haben nach Kräften mitgeholfen, diesen Tag zu gestalten. „Sie und auch die zahlreichen weiteren Helfer, darunter Feuerwehr, Landjugend und Rotes Kreuz, haben mit ihrem Engagement gezeigt, dass ihnen die Zukunft unserer Region wichtig ist“, so Hohls, und dafür könne man nur dankbar sein.

Titelbild: Die Band „Alde Härn“ war einer der Höhepunkte des Live-Programms beim Protestyval. Foto: Salie

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Bürgerinitiativen und Politiker zusammen auf dem Protestyval in Feuerschützenbostel: Karl-Friedrich Bodin, die Bundestagsabgeordneten Henning Otte (CDU) und Kirsten Lühmann (SPD), Kurt Wiedenhoff und Jan-Henrdik Hohls (v. l.). Foto: Salie

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