Sommerbad Stadensen – wie lange noch?

Radwegebau ein Beitrag zum weiteren Erhalt?

Zufrieden mit der Freibadsaison 2013 zeigte sich Dr. Rainer Altmann, bisheriger und zukünftiger erster Vorsitzender der Interessengemeinschaft Sommerbad Stadensen e. V. Sein Dank ging an alle aktiven Helfer und Unterstützes des Bades, denn ohne diese wäre der Erhalt des Sommerbades bis jetzt nicht möglich gewesen. Bis jetzt? Ja, denn die Kassenlage des privaten Betreibervereins ist nicht gerade rosig. Ein Bad verursacht nun einmal enorme Kosten, die eben nicht allein mit Ehrenamt und Idealismus zu decken sind.

Deutliche Worte dazu fand Kassenwart Michael Müller. Spätestens bei der Erläuterung von Kassenbericht und Wirtschaftsplan wurde auch dem letzten Anwesenden im Saal klar, wie ernst es um die Finanzen des Betreibervereins steht. Wenn der Trend nicht schnellstens wieder in Richtung schwarze Zahlen geht, ist ein Ende des Badbetriebes in zwei bis drei Jahren abzusehen.

Wie wichtig das Bad für unsere Region ist, verdeutlichte Müller anhand einiger Fakten. Laut der DLRG wurden für 2013 in Deutschland rund 450 Todesfälle durch Ertrinken registriert. In Stadensen haben, so Müller, im vergangenen Jahr 65 Kinder schwimmen gelernt. Damit hat auch das kleine Bad in Stadensen einen beachtlichen Beitrag gegen die Ertrinkungstode geleistet. Eltern können ihre jetzt schwimmfähigen Kinder beruhigt ins Wasser lassen, nicht nur in Stadensen, sondern auch im Urlaub. Wo lernen unsere Kinder schwimmen, wenn das Bad in Stadensen geschlossen ist? Wo gehen die Menschen aus Stadensen und Suderburg schwimmen? Wo verbringen sie an heißen Sommertagen ihre Freizeit? Immer mehr Bäder schließen, und die verbleibenden Möglichkeiten sind für Familien fast nicht mehr erschwinglich, schaut man z. B. auf die stark gestiegenen Eintrittspreise im BadUe.

Und immerhin handelt es sich bei dem Stadensener Bad um das einzige chlorreduzierte Freibad europaweit (!!) dank Martin Evers und der Fa. MEMON. Deshalb appellierte Michael Müller ganz eindringlich an die Anwesenden, sich weiterhin für die ISO zu engagieren, damit das Bad auch zukünftig jeden Mai geöffnet werden kann. Vielen Badnutzern aus Stadensen und Umgebung scheint nicht bewusst zu sein, dass das Bad durch den Trägerverein ISO privat betrieben und bewirtschaftet wird. Wenn die Pforten des Bades in wenigen Jahren aufgrund mangelnder Finanzierung geschlossen bleiben, wird das für immer so sein. Jedem sollte klar sein, dass in der heutigen Zeit bei der schlechten Finanzlage der kommunalen Kassen kein Bad mehr neu oder wieder eröffnet wird!

Diesem Appell schloss sich Harald Benecke, Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Aue, an. Er würdigte die enorme Arbeit, die die ISO im öffentlichen Interesse leistet. Dass der Erhalt eines Bades immer schwieriger wird, zeige der Blick auf die beiden anderen Schwimmbäder in der Samtgemeinde Aue in Wieren und Bad Bodenteich mit den dazugehörigen Fördervereinen. Ein Schwimmbad darf nicht einfach als gegeben hingenommen werden!

Über die B4 hinweg geschaut hat auch Götz Schimmack, parteiloses Ratsmitglied im Suderburger Gemeinderat. Der Kommunalpolitiker wies auf die zwischen Suderburg und Stadensen bestehende Symbiose hin. Viele Suderburger Familien sind regelmäßige Gäste im Sommerbad, und davon profitiert die ISO. Einen Beitrag zum Erhalt des Bades kann die Fertigstellung des Radweges Suderburg-Stadensen leisten. In Anknüpfung an die gemeinsame Radwegeeinweihung sowie die damalige Unterschriftenaktion forderte er dazu auf, sich immer wieder für den weiteren Ausbau des Radweges stark zu machen.

Susanne Leske

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Ein Kommentar

  1. joy Antworten

    Wir unterstützen das Freibad seit 10 Jahren und kommen jeden Sommer ins Schwimmbad. Es macht da riesig Spaß. Man kann dort super Geburtstage feiern, alles ist gut und ich möchte mich bedanken für die, die den Kiosk betreiben!!!
    Es sollten so viele wie möglich in die ISO eintreten!!!

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