Holxen schlecht vertreten

Nachdem die Trümmer, der an Sylvester zerstörten Telefonzelle in Holxen, kürzlich aus dem Straßenbild verschwanden, hat im Dorf nun alles wieder seine Ordnung. Ein bischen schade ist das vielleicht schon, denn damit ist ein Fixpunkt verschwunden, der sämtliche Blicke auf sich zog und vom erbärmlichen Zustand der Straße im Ort zumindestens ein bischen ablenkte…

Holxen2Die Ortsdurchfahrt Holxen findet ja immer mal Erwähnung – so am Rande. Kürzlich bereiste sogar der Bauausschuss den Ort, um sich ein Bild zu machen. Aber da ging es wohl weniger um die buckelige Betonpiste, als mehr um eine Herde Lamas, die zu Nachbarschaftsstreitigkeiten führt.

Manche Dinge haben keine Lobby und dazu gehört zweifelsohne die Ortsdurchfahrt in Holxen. Das Problem dabei: Die Straße ist eine Kreisstraße und der Landkreis dafür zuständig.

Weil der viele Straßen hat, und damit die Übersicht nicht verloren geht, gibt es das GVFG-Mehrjahresprogramm.
Hinter diesem Kürzel versteckt sich kurz gesagt das „Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz“, oder lang, dass „Gesetz über Finanzhilfen des Bundes zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden“.
Über dieses Gesetz gewährt der Bund den Ländern Finanzhilfen für Investitionen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden. Was bürokratisch klingt, ist auch so – und fürchterlich kompliziert, aber für die Übersicht gibt es ja zum Glück das GVFG-Mehrjahresprogramm.

Dieses Programm wird fortgeschrieben und im Kreistag beraten und beschlossen. In ihm werden die Straßenbaumaßnahmen des Landkreises (also auch die Ortsdurchfahrt Holxen) festgehalten und in die Reihenfolge gebracht, in der sie erfolgen sollen. Zuletzt passierte das am 12. November 2013, auf der 12. Sitzung des Ausschusses für Planung und Straßenbau.
Stellvertretender Ausschussvorsitzender ist hier übrigens Hans-Jürgen Drögemüller (SPD), der neben drei anderen im Kreistag die Interessen der Samtgemeinde Suderburg vertritt.

Nun wird seit Jahren von einigen aus unserer Region kritisiert, das Suderburg als Samtgemeinde im Kreistag so gut wie keine Rolle spielt. Die Mächtigen dort sind andere.
Und das spiegelt sich auch im GVFG-Mehrjahresprogramm für 2014–2018 wieder: Von Holxen keine Spur – im Gegenteil!

[toggle state=“open“ title=“Auszug aus dem Protokoll der Sitzung vom 12.11.2013:“]

TOP 5 Fortschreibung des GVFG-Mehrjahresprogramms 2014 – 2018 – Vorlage 2013/117 –
Herr Peters trägt die Vorlage vor. Er weist auf die Nicht-Aufnahme der Maßnahme „K 27, Ortsdurchfahrt Holxen“ hin. Seitens der Ausschussmitglieder gibt es keine Wortmeldung dazu, so dass eine Berücksichtigung im GVFG-Programm nicht erfolgt.
Bezüglich der Radwegemaßnahmen berichtet der Baudirektor, dass die SG Aue um Rückstellung der Maßnahme der SG Aue „K 58, Campingplatz – L 265“ gebeten hat, da Eigenmittel fehlen. Herr Reese bestätigt dies, weist aber darauf hin, dass dieser Radweg nur verschoben sei und daher um Verbleib im Mehrjahresprogramm gebeten wird.
Der Ausschuss für Planung und Straßenbau empfiehlt dem Kreisausschuss, die Fortschreibung des GVFG-Mehrjahresprogramms 2014 – 2018 entsprechend der Anlage 1 zu beschließen – unter der Maßgabe, dass in 2018 der Radweg an der K 58, Campingplatz – L 265 wieder aufgenommen wird.

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Während Reese mangels „Knete“ die Verschiebung eines Radwegebaus erbittet und dafür sorgt, dass die Maßnahme in der Planung bleibt, verschwindet die Ortsdurchfahrt Holxen sang- und klanglos aus dem Plan.

Nicht mal eine Wortmeldung gibt es dazu… nicht mal von unserem Kreistagsabgeordneten…

 

[toggle state=“closed“ title=“Mitglieder im Kreistag“]

1 Otto Schröder CDU
2 Jörg Hillmer, CDU
3 Hans-Jürgen Drögemüller, SPD
4 Alfred Meyer, UWG

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6 Kommentare

  1. ap Autor des BeitragsAntworten

    Zu dem Bericht hat Ratsherr Hans-Jürgen Drögemüller in einer Mail am 31.3. wie folgt Stellung genommen:

    „Ich denke es bedarf einige Richtigstellung über die Berichterstattung in „Die Zeitung“ in Sachen Ortsdurchfahrt Holxen.

    Schon im letzten Jahr 2013 habe ich den gesamten Ausschuss für Planung und Straßenbau zu einer Ortsbesichtigung der Ortsdurchfahrt nach Holxen aufgefordert und nach der Besichtigung war der Ausschuss einhellig der Meinung: Die Straße ist zwar nicht schön, aber zurzeit noch funktional in Ordnung.

    Nach heftiger Kritik auf der Bauernrechnung im Februar 2014 in Holxen versprach ich erneut mich weiterhin für einen Ortstermin einzusetzen.
    Am 19.02.1014 hatte ich einen weiteren Vororttermin mit dem Dezernenten des Landkreises Herrn Frank Peters, dem Bau-Ing. Axel Hinrichs, dem Gemeindedirektor Friedhelm Schulz, dem Beauftragten der Bauverwaltung Rüdiger Lilje sowie den Holxer Ratsvertretern Silke Cassier-Rump, Bernd Ralfs, Michael Luther und meiner Wenigkeit organisiert.
    Auch bei diesem Termin konnte kein wünschenswerteres Ergebnis für Holxen erreicht werden.

    Bei ca. 430 km Kreisstraßen im Landkreis Uelzen ist es nicht einfach überall alles bestens zu machen.

    Aber ich verspreche, ich bleibe dran.

    Hans-Jürgen Drögemüller“

  2. meubar Antworten

    Man muss dem Kommentar von Adler voll und ganz zustimmen. Wann hat sich Herr Drögemüller in seiner Kreistagsfraktion bzw. im Kreistag gegen die Mehrheit durchgesetzt und für seine Gemeinde bzw. Samtgemeinde gekämpft.
    Immer schließt er sich der Mehrheitsmeinung seiner Fraktion im Kreistag an.
    Nie auffallen, nie etwas Gegenteiliges sagen, sich immer stromlinienförmig bewegen.
    Vertritt Herr Drögemüller überhaupt noch sozialdemokratische Ziele oder hat er nur noch das Parteibuch und ist längst im Fahrwasser der CDU?

  3. Adler Antworten

    Das in den Kommentaren von schröbo und mansud gezeichnete Bild „unseres“ Hans D(ampf) in allen Gassen, der immer „im Bild“ ist, wo Fotos gemacht werden, wird wie folgt bestätigt:
    – stellvertretender Bürgermeister in Suderburg, aber nie im Verwaltungsausschuss anwesend
    – die angedeutete CDU-Nähe und die Frage nach dem Hühnertrockenkot erinnern mich an die Samtgemeinderatssitzung in Hösseringen am 5.7.2012 TOP 6: „Resolution gegen die Errichtung weiterer Hähnchenmastställe in der Samtgemeinde Suderburg, Antrag der SPD – Fraktion vom 29.5.2012.“ D. lässt seine Fraktion im Stich und enthält sich der Stimme (Antrag mit 8 Stimmen dagegen, 6 dafür, bei zwei Enthaltungen abgelehnt):
    „Mit der vom Kreistag verabschiedeten Resolution könne man seiner Meinung nach mehr erreichen“, so das Protokoll.
    Stichwort Kreispolitik, der er blind folgt:
    – immer und immer wieder ist für ihn die hohe Kreisumlage zulasten der Gemeinden voll und ganz in Ordnung.
    – bei der Benachteiligung Suderburgs durch den HVV-Übergangstarif hat er ebenso wenig wie in Holxen zu Gunsten Suderburgs eingegriffen.
    Hans-Jürgen Drögemüller ist das lebende Beispiel für die Unvereinbarkeit von Mitgliedschaft im Kreistag einerseits und in Gemeinde und Samtgemeinde andererseits.
    Er sollte für einen Rest an Glaubwürdigkeit sorgen, den Gemeinden den Rücken kehren und konsequent weitermachen in der Hurra-Riege von SPD und CDU im Kreistag.

  4. mansud Antworten

    Man muss sich fragen, ob sich Herr Drögemüller als Volksvertreter der SPD wirklich noch für seine Wähler einsetzt, oder ob es ihm nur darum geht, möglichst viele Posten zu bekommen, insgeheim mit der CDU zu paktieren und möglichst nicht den Mund aufzumachen, wenn es um die Belange seiner Wählerinnen und Wähler geht.
    Bei der nächsten Kommunalwahl sollten sich das Wahlvolk überlegen, ob es nicht Kandidatinnen und Kandidaten gibt, die sich wirklich für sie einsetzen und nicht wie Herr Drögemüller im jüngsten Fall im entscheidenden Moment den Mund halten.

  5. WB Antworten

    „Nun wird seit Jahren von einigen aus unserer Region kritisiert, das Suderburg als Samtgemeinde im Kreistag so gut wie keine Rolle spielt.“
    Diesen Satz kann man ehrlicherweise nicht so stehen lassen. Schließlich läuft zur Zeit ja gerade die Erneuerung der Kreisstraße in Suderburg. Logischerweise ist die jetzt natürlich nicht mehr in der Planung für die kommenden Jahre.
    In der Planung für jetzt 2016, vorher 2015, ist im Bereich der SG-Suderburg die K38 Gerdau-Barnsen. Eine Rolle spielt unsere Samtgemeinde also schon.
    Nur, wirklich schlecht ist diese K38 nur für vielleicht 300 m in der eigentlichen Ortsdurchfahrt.
    Planungen kann man ändern!
    Vielleicht fragen die Holxener BürgerInnen das Ratsmitglied, Samtgemeinderatsmitglied, Kreistagsmitglied und stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses für Planung und Straßenbau im Kreistag, Herrn Drögemüller, mal danach, mit welcher Abwägung seinerseits Holxen aus der Zukunftsplanung komplett herausgefallen ist? Vielleicht hat er ja gute Gründe? Wäre sicherlich vieles leichter zu ertragen, wenn man sie kennen würde.
    Denkbar wäre doch vielleicht auch, nicht die kompletten zwei Kilometer Gerdau-Barnsen zu sanieren, sondern vorrangig stattdessen die Ortsdurchfahrten von Barnsen und Holxen.
    Entsprechende Anträge kann Herr Drögemüller jederzeit stellen!

  6. schröbo Antworten

    Ja, so ist er unser Kreistagsabgeordneter, der Herr Drögemüller. Überalle dabei sein, überall mitmischen, in jedem Verein sein, every bodys darling werden, sich selbst zum Schöffen machen, Ausschussvorsitzender sein, aber wenn es darauf ankommt, nur nicht den Mund aufmachen, man könnte ja anecken und jemanden im Kreistag verprellen.
    Es sollte mich nicht wundern, wenn auch er zu der Mehrheit gehört, die sich für die vorschriftswidrige Lagerung von Hühnertrockenkot ausgesprochenn haben.
    Weshalb die SPD Herrn Drögemüller noch in hren Reihen duldet, das ist unbegreiflich!

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