Dütsch för Dütsche!?

Plattsnacker Moin leeve Lüüd,

nu geiht dat Johr to Neig´,n Barg Minschen hetzen all wedder dörch de „besinnliche“ Vörwiehnachtstied und keeneen hett de Tied, sik wirklich
op sik  und de Welt to besinnen. Alltohop schnackt dorvun, dat dat ja wedder so stressig is, man mutt noch düt und man mutt noch dat, damit keeneen in´t Ümfeld ´n Flunsch treckt. De Gaben warn gröter und gröter und kunnen ni düer nuch sin, damit man wiesen kann, dat man wat hett und in düsse Gesellschaft wat tellt.

Und wenn man sik gegensietig dat Verspreken afnomen hett, dat keeneen den annern wat schenkt, so mutt man liekers rüstet sin, wiel, dat kunn ja angohn, dat de anner doch tofällig wat „genau för di“ passendet funnen hett.

Wie dat nu ok ween mag- ik wünsch jüm, dat jii to de wenigen Lüüd hört, de ok mol langsam moken künnt.
Dat ole Motto „Weniger is mehr“ is besonners in de kommerzige Wiehnachtstied een Wiesheit, de man sik ruhig mol dörch´n Breegen susen loten kann. Vertellt june Leeven doch, dat jii düsse moderne Piraterie nich mehr wüllt.

„Weniger is mehr“- dat tellt nich nur för de Schenkerie, ne, ok för dat Festeten.

Dat mut ja ni gliks nur Grönfudder sin, aber sik Gedanken to moken, wo denn dat Fleesch för den Wiehnachtsbroten wechkümmt und denn ok noch dorna to hanneln – dat hett Art! Leever´n beeten mehr Dolers op´n Disch leggen för een Diert ut fründliche Haltung, statt sik een vun düsse armen Kreaturen ut een vun de Massen-Turbo-Optreckanlagen, wie se in unse Gegend ja leider as Pilze ut´n Boden scheeten,ut´n Discounter to köpen. Dat schmölt nur in de Pann tosomen und ward toogg. Und noch een Rat: Eenfach ´n beeten mehr de Knabberliest bemöhen und geneten und nich nur rinschüffeln und schlucken! Dat hölpt ok noch gegen dat dick und rund warn!!!

So, nu noch de Opklärung för de Öberschrift: Vundaags hev ik mol in den Katalog vun den Volkshochschool bläddert und, dat licht ja noh, ik wull doch mol kieken, wat denn an plattdütsche Saken anboten ward – wat hev ik mi dor verfehrt! De Rubrik, ünner de de plattdütschen Kurse  stohn, heet: „Deutsch für Deutsche“.

Is dor nu een politische Gesinnung to vermuten oder is dat för Lüüd, de keene dütschen Worteln hebbt, nich erlaubt, plattdütsch to schnacken!? Wat sall mi und annere Lüüd dat seggen!??

Ik kann de Verantwortlichen för de niee Oplag nur bitten, sik wat annert uttodenken.
So hett dat wat, wat mi an een grotet Riek erinnert, wat 1000 Johr holen schull, aver no een dutzend man good wedder vörbi weer. Aver vun düsse Schmoltköpp sall dat jo jümmers noch´n Barg geben…

Nu, leeve Lüüd, let jüm ni argern – ik wünsch jii all een schöne und BESINNLICHE Tied und een feine Rutsch in dat nächste Johr!

Bit denn!

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7 Kommentare

  1. H,M. Antworten

    Ik seggt up Hochdütsch:

    Vaterland und Muttersprache

    Keine Sache des Verstandes,
    das Gefühl des Vaterlandes.
    Gleichermaßen Herzenssache,
    meine deutsche Muttersprache.

    Wie ich es bei mir erkenne
    und bei seinem Namen nenne,
    so sei jede fremde Sprache
    unser aller Herzenssache.

    In der Vielfalt sind wir Eins,
    jeder liebt und achtet seins.
    Nur wer Eignes lieben kann,
    nimmt sich frei des Fremden an.

  2. Heike Paschko Antworten

    Mal Hand auf’s Herz und genau gelesen:
    Es geht in dem Artikel „Dütsch for Dütsche“ doch gar nicht um eine Kritik an den Plattdütsch-Kursen und schon gar nicht um einen persönlichen Angriff auf den verdienten Dozenten. Vielmehr kritisiert der Autor den Rubriktitel im Programm der KVHS Uelzen, dem die Plattdütsch-Kurse zugeordnet sind und regt an, diesen zu überdenken. Zu Recht, finde ich. Denn in bewährter Volkshochschultradition sollten Kurse zugänglich für jeden sein, der teilnehmen möchte. – Und wie ich dem Beitrag von Herrn Feuerhake entnehme, wird die Plattdütsch-Realität ja auch nahezu global praktiziert. Das ist eine unglaubliche kulturelle Leistung!
    Ich lebe seit zwanzig Jahren im schönen Unstruttal, hier gibt es historische Kulturzeugen im Überfluss, was mich immer noch total begeistert, aber von der lebendigen Identität, wie sie vom Plattdütschen transportiert wird (auch wenn ich es leider nur verstehe, aber nicht aktiv spreche), können sich die Sachsen-Anhalter als sogenanntes Volk der „Frühaufsteher“ noch eine dicke Scheibe abschneiden.
    Meine große Bitte: Miteinander reden (möglichst natürlich platt) – und nicht aufhören!!!

    Heike Paschko

  3. Friedhelm Schulz Antworten

    Wer sich mit ein wenig Mühe im Kursangebot der KVHS informiert, der wird schnell Aufklärung erfahren. Denn bereits der Titel des von Herrn Wilhelm Feuerhake ehrenamtlich angebotenen Kurses („Warkshop up Plattdütsch“) macht hinreichend deutlich, dass ein Vergleich mit üblen Machenschaften im Dritten Reich völlig fehl am Platze ist. Bringt die Kursbeschreibung doch unmissverständlich zum Ausdruck, dass es sich dabei um einen Sprachkurs für jedermann handelt – der allerdings gewisse sprachliche Vorkenntnisse erfordert.

    Ich schätze Herrn Wilhelm Feuerhake aufgrund seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für die Freiwillige Feuerwehr und auch für die Plattsnacker persönlich sehr. Gut genug um sagen zu können, dass es sich bei ihm wirklich um einen lupenreinen, überzeugten Demokraten handelt, der Recht und Ordnung verteidigt und Unrecht ablehnt. Als Bürgermeister möchte ich die stets gute Zusammenarbeit mit Herrn Feuerhake als Vorsitzenden der Hösseringer Plattsnacker, als Dozent für verschiedene Arbeitsgemeinschaften an der Grundschule und an der Oberschule Suderburg sowie an der KVHS nicht missen. Es wäre sehr bedauerlich, wenn sich Herr Feuerhake tatsächlich aus der Ehrenamtlichkeit zurückzieht. Aus diesem Grunde würde ich mich sehr freuen, wenn sich der unbekannte Verfasser des Artikels und der Herausgeber der Zeitung kurzfristig mit Herrn Feuerhake in Verbindung setzen würden, um die Angelegenheit zu bereinigen.

    Friedhelm Schulz, Samtgemeindebürgermeister

    • Niels Tümmler

      Sehr geehrter Herr Schulz,
      wer sich mit ein wenig Mühe den plattdeutschen Artikel durchliest, wird erkennen, dass nicht mit einem Wort Herr Feuerhake oder einer seiner Kurse gemeint ist, sondern, um es noch einmal auf Hochdeutsch zu wiederholen, die Überschrift der RUBRIK!!! Und es wird darum GEBETEN, sich doch eine neue Überschrift(für die RUBRIK!!!) auszudenken.

  4. Wilhelm Feuerhake Antworten

    Bin mitverantwortlich für die Plattdeutschkurse an der KVHS und ziehe mir die Anschuldigungen an. Bevor ich in den braunen Sumpf gezogen werde,stelle ich alle plattdeutschen Aktivitäten ein. Alle demokratischen Parteien und Gremien werden dementsprechend hierüber Nachricht bekommen.Hoffe, dass dies der richtige Weg ist.
    Wilhelm Feuerhake

  5. Wilhelm Feuerhake Antworten

    Nu krieg ik, wie de Schrieber so schön polemisiert, doch dan Mors ut de Büx.
    Wer, is dormit meint, de keen neie-, intregierte Lüd för dan Plattdütschunnerricht hebben will?
    Von mien Person möch ik blots seggen, dat ik bet tom 18. Lebensjohr
    in eenen totalitäret System grot worden bin.Ultrarechts un ok Ültralinks
    kümmt för mik nich in Frog!
    Bün stolt up uhs Demokratie un dree Jungs von mik häbt as Soldoten ok dorför instohn. Akzeptier all demokrotischen Parteien in uhs Gesellschaft, schnack mit Jeden,
    Öbrigens Plattdütsch ward in Sibirien, in Amerika un ok in Afrika schnackt. Schickt mik de Lüd, de anner Wörteln häbt, will jüm gern uhs schöne Sprok biebringen!
    Mit de Leiterin von de Volkshochschool Frau Matzke Steiner war ik ok öwer düssen Artikel schnacken,
    Dor kummt war noh.
    Bet dorhen
    Frohe Wiehnachten
    un een friedlichet Neiet Johr

    Wilhelm Feuerhake

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