Aus dem Bürgermeisteramt 11/14

Unsere Gemeinde hat einen neuen Gemeindedirektor: Thomas Schulz wurde auf der Ratssitzung am 10.11. von mir vereidigt und in das Ehrenbeamtenverhältnis berufen. Die ersten Wochen der Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und dem Bürgermeister sind in angenehmer und sachlicher Atmosphäre verlaufen.

Weitere Schwerpunkte der Kommunalpolitik waren die Beratungen des Haushaltsentwurfs 2015. Um effektiv vorzugehen, trafen sich die Ratsmitglieder zu einer inoffiziellen und interfraktionellen Sitzung mit den Verwaltungsspitzen. Dieses Verfahren, erstmals in dieser Wahlperiode eingeführt, hat sich auch schon zu anderen Anlässen bewährt. Richungsweisende Entscheidungen können sachlich beraten werden. Selbstverständlich werden keine Beschlüsse gefasst und möglichen Anträgen oder Initiativen der Fraktionen wird nicht vorgegriffen.

Zwei große Veranstaltungen des VfL Suderburg trugen den Namen Suderburgs über Norddeutschland hinaus: Bei Sonnenschein durfte ich über 900 Läufer, Walker und Wanderer beim Volkslauf „Rund um Hösseringen“ begrüßen. Tagsdarauf starteten 73 Cross-Touren-Fahrer vom Sportplatz am Tannrähm aus zu ausgedehnten Mountainbike-Fahrten rund um den Blauen Berg herum.

Nicht zu vergessen der überraschende 3:2 VfL- Heimsieg gegen den damaligen Spitzenreiter Emmendorf in der Bezirksliga. Weder die Kälte noch die etwas ungemütliche Atmosphäre am Sportzentrum, wo das Spiel ausnahmsweise stattfinden musste, konnten unserer Begeisterung etwas anhaben.

Pünktlich zum Redaktionsschluss der ZEITUNG (diesen Monat schon am 23.) fanden zwei Aktionen statt, die ohne großes ehrenamtliches Engagement nicht möglich wären. Die Dorfgemeinschaft Hösseringen hatte zum großen Dorfputz aufgerufen (in Böddenstedt folgten in der Woche zuvor 50 Einwohner dem Aufruf der Dorfgemeinschaft). Zeitgleich zur Hösseringer Aktion war ich in Böddenstedt dabei, als viele Menschen am Stemmberg eine große Streuobstwiese mit Dutzenden von Bäumen und einer langen Hecke anlegten. Ein tolles Projekt vom Hegering VI Dreilingen und der Hardautalschule Suderburg. Unterstützt und projektiert vom BUND und finanziert größtenteils von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung. Böddenstedter Landwirte unterstützen mit ihren Maschinen die Aktion. Ein besonderer Dank gilt dem Förster Hans-Christian Kirschstein als Motor dieser Aktion. Herr Kirschstein hat auch wesentlich zum Gelingen des Hardautaler Baumartenpark beigetragen, worüber ich letzten Monat berichtete. Und natürlich ein Dankeschön der Gemeinde an Hermann Sorge, der für die Streuobstwiese sein Feld zur Verfügung stellt.

Nachdenklicher und besinnlicher als die eben genannten Aktionen gestaltete sich der Volkstrauertag. In fast allen Ortsteilen legten Bürger/innen Kränze an den Ehremalen nieder. In Suderburg war die Kirche dieses Jahr bis auf den letzten Platz gefüllt: Der Landesbischof Meister hielt die Predigt. Sowohl in der Predigt als auch bei meinen Worten zur Kranzniedelegung stand der Beginn der 1. Weltkrieges vor genau 100 Jahren im Mittelpunkt. Erstmals wurde ich von einer Jugendlichen unterstützt, Jaqueline Stoll von der Hardautalschule. Jaqueline zitierte aus der berühmten Friedensrede von Tolstoj. Nur so kann die Bedeutung dieses Tages der Mahnung auch für die junge Generation verdeutlicht werden. Ich las aus der Chronik des Hösseringers Lehrers. Er schildert eindrucksvoll, wie er und viele Suderburger den 1.8.1914 erlebt hatten. Dieser bewegende Bericht widerspricht den von der Reichsregierung gesteuerten Propaganda-Berichten, wie begeistert angeblich die ganze deutsche Bevölkerung den Kriegsbeginn 1914 begrüßte.

Ich wünsche allen Bürgerinnen und Bürgern eine besinnliche Vorweihnachtszeit, wir sehen uns auf dem Suderburger Weihnachtsmarkt am 7.12.

Ihr Bürgermeister
Hans-Hermann Hoff

Print Friendly, PDF & Email

2 Kommentare

  1. W.Münster Antworten

    Kommentar zum zweiten Absatz!
    Hier brauch ich nicht viel schreiben.
    Ein Grundsatz vor der Wahl.

    Dafür braucht es Grün:
    Bürgerinnen in Ratsentscheidungen frühzeitig einzubinden, den Bürgerhaushalt schrittweise einzuführen. Mitmachdemokratie fördern.

    Was ist daraus geworden.

  2. Werner Bollhorn Antworten

    „Um effektiv vorzugehen, trafen sich die Ratsmitglieder zu einer inoffiziellen und interfraktionellen Sitzung mit den Verwaltungsspitzen“.
    Die treffende deutsche Übersetzung hierfür ist wohl Hinterzimmerpolitik. War das nicht gerade mal ein hehrer Anspruch der Grünen diese zu überwinden? Jetzt ist es das Ei des Columbus? Alles vergessen?
    Das Absprachen keine Beschlüsse sind, steht außer Frage. Außer Frage steht aber auch, dass Absprachen Beschlüsse inhaltlich beeinflussen können, sie vielleicht verhindern. In diesem Zusammenhang fällt mir noch fast unendlich vieles ein, ich spare es mir lieber es niederzuschreiben. Zu lange Kommentare werden eh nicht gerne zu Ende gelesen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.